Die Kinderfreunde engagieren sich für Kinderkultur mit Niveau. Kinder sind ein kritisches und aufmerksames Publikum und sie verdienen es, dass wir ihnen mehr zutrauen. Kunst und Kultur bedeutet Auseinandersetzung und Bildung; sie kann lustig, muss aber immer interessant sein und die Kinder dort abholen, wo sie stehen.
Die Kinder haben ein Recht auf Kunst und Kultur, das besagt auch der Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention, der folgendes festschreibt: „Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung.“
Kinderkultur soll …
Das von den Kinderfreunden gegründete Theater des Kindes wurde schon oftmals ausgezeichnet. Und der renommierte Verlag Jungbrunnen wurde 1923 von den Österreichischen Kinderfreunden gegründet. Ziel damals wie heute: Kindern und Jugendlichen gute Literatur zur Verfügung zu stellen.
Den Kinderfreunden OÖ ist Kunst für und Kunst von Kindern wichtig. Deshalb haben sie folgende Positionen formuliert:
Kinder dürfen im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention nicht auf die Rolle als KonsumentInnen reduziert werden. Die Ausübung und Erfahrung von Kunst und Kultur wird von den Kinderfreunden gefördert, sodass die Kinder verschiedenste Formen und Möglichkeiten der künstlerischen und kulturellen Betätigung kennen lernen und erleben. Es geht darum, Formen kreativen Ausdrucks auszuprobieren und gemeinsam Kunst zu gestalten.
Der Umgang mit KünstlerInnen ist für Kinder wichtig, da dadurch die Leidenschaft für Kunst und Kultur spürbar und die Eigenheiten von KünstlerInnen erlebbar gemacht werden. Durch solche Begegnungen kann die Auseinandersetzung mit Kunst gefördert und verbessert werden.
Jedes Kind hat unabhängig vom Wohnort das Recht auf Zugang zu Kulturstätten in der eigenen Region. Die Kinderfreunde fordern deshalb einen Kinderkultur-Entwicklungsplan. Damit soll die Erreichbarkeit von Kulturstätten im Regionalraum erhoben werden, um daraus den Bedarf an Kulturstätten abzuleiten.
Es erscheint aber nicht nötig, ausschließliche KINDERkulturstätten zu errichten. Sinnvoll ist, bestehende Kulturinstitutionen für Kinder zu öffnen und sie als anspruchsvolle Zielgruppe wahr und ernst zu nehmen. Dies sollte ein Kriterium in öffentlichen Förderrichtlinien sein. Und schlussendlich muss auch Gemeinden klar werden, dass Kunst und Kultur für Kinder wichtig ist.
Derzeit können oder wollen sich viele Familien die künstlerische und kulturelle Bildung ihrer Kinder nicht leisten. Daraus leitet sich die Forderung nach günstigeren Angeboten, bzw. sozial gestaffelten Tarifen ab. Außerdem muss in der Elternbildung die Bedeutung von Kunst und Kultur einfließen, um Eltern deren Stellenwert bewusst zu machen.
Kunst- und Kulturpädagogik braucht ausgebildete Profis. Leider fehlt es in Kulturstätten oft an geschultem Personal. Es gibt in vielen Fällen zwar ein spezielles Programm für Kinder, dies ist aber oft zu wenig professionell gestaltet.
Die derzeitigen Schulstunden im Bereich Kunsterziehung (bildnerische Erziehung und Musikerziehung) sind aus Sicht der Kinderfreunde nicht ausreichend. Zur Kunsterziehung gehört neben der formalen Kunst auch das Er- und Ausleben der eigenen Kreativität. Das eine ist durch das andere nicht ersetzbar und beides ist notwendig, um Kunst und Kultur zu einem Bestandteil eines Lebens zu machen.
Durch und mit Kunst ist es möglich, „schwierige“ Themen wie zum Beispiel den „Tod“ zu bearbeiten. Kunst für Kinder soll nicht nur hübsch, nett und lustig, sondern auch irritierend sein und Themen, die angeblich „nichts für Kinder“ sind, berühren. Denn Kunst und Kultur sollte auch Kindern ermöglichen, in andere Welten abzutauchen und den eigenen Horizont zu erweitern.
Wer unterschiedliche Kulturen kennenlernt, erkennt wie sehr einen die eigene kulturelle Identität als Person beeinflusst. Deshalb ist es den Kinderfreunden wichtig Kindern zu ermöglichen, andere Kulturen kennenzulernen.
Kinder brauchen qualitativ hochstehende Angebote. Die besten SchauspielerInnen, RegisseurInnen und MusikerInnen sind für die Kinder gut genug. Auch braucht es Qualitätskriterien anhand derer sich das Angebot für Kinder orientieren und weiterentwickeln kann.
An sich selbst stellen die Kinderfreunde die Forderung, Kinderkultur zum fixen Bestandteil im Jahreskreis und in ihrer Gruppenarbeit zu machen. Und das nicht nur beim Kasperltheater und Töpfern. Auch hier muss es einen hohen Anspruch an die Professionalität geben, den Kontakt zu KünstlerInnen, wie auch zu professionellem Theater, bildnerische Künste u.v.m. vermitteln.
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Kinderfreunde Salzkammergut
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