Birzelepreis 2022

Wir haben im Rahmen des Leitantrags unserer Landeskonferenz vom 30.4.2022 beschlossen einen Ehrenamtspreis auszuschreiben, der den Namen Birzelepreis tragen soll.

Gemäß dem Zitat von Karl Birzele und unserer gemeinsamen Intention „Sei kein Sager – sondern Frager“ wollen wir Kinderfreunde versuchen auf vielfältige Weise die Welt #füralleKinder und Familien ein bisschen besser zu machen, jeden Tag, jede Woche, das ganze Jahr.

Das Ehrenamt gehört vor den Vorhang – wir wollen zeigen wie toll, kreativ, vielfältig ihr und eure Ortsgruppen seid.

Birzelepreis-Verleihung 2023

Samstag 25.03.2023, Mürzhofen Freizeitheim, Sportgasse 17, 8644 Kindberg-Mürzhofen 

  1. Platz: OG Köflach
  2. Platz: OG Knittelfeld
  3. Platz: OG Judendorf-Straßengel

OG Köflach

Ferienturnus für bettnässende Kinder „Action&Fun statt Sorgen und Scham“ auf der Pack. Sorgenfreier Ferienaufenthalt für Kindern, die mit Enuresis zu kämpfen haben.

OG Knittelfeld

„Kids in Balance“ - Im Rahmen des Kinderzentrums ein niederschwelliges, die Resilienz förderndes Angebot für Kinder von 6 – 13 Jahren

OG Judendorf-Straßengel

„Walk & Talk“ - Ortswanderungen und Spaziergänge zur Vernetzung von Frauen und Müttern.

Diese Veranstaltung wurde gefördert von:
Land Steiermark A6

Zu Karl Birzele: 

Univ.-Prof. Hofrat Dr. Karl Birzele wurde am 12. Oktober 1913 in Graz geboren. Von 1949 bis zum Jahr 1986 stand Karl Birzele als Landesvorsitzender an der Spitze unser Kinderfreunde Organisation, zu der er schon als Bub in die Reihen der „Bloßfüßigen“ um Anton Afritsch gestoßen war.

1956 legten die steirischen Kinderfreunde auf Anregung ihres Obmanns Birzele einen Antrag zur Errichtung eines Kinderdorfes vor. Der Grundstein für den Bau war gelegt und so entstand das Anton-Afritsch-Kinderdorfes am Steinberg, welches 1958 eröffnet wurde. Birzele wurde auch der erste Präsident der Gesellschaft österreichischer Kinderdörfer, welche 1959 gegründet wurde. Er verstarb 1992, im achtzigsten Lebensjahr, in Graz.

Der Steinberg und Karl Birzele

Das Anton Afritsch Kinderdorf am Steinberg ging aus dem einstigen Steinbergschlössl hervor. Es wurde am 4. März 1919 vom Arbeiterverein „Kinderfreunde Österreichs Gau Graz” erworben und vom Grazer Journalisten und späteren Stadtrat Anton Afritsch adaptiert.

Anton Afritsch, der auch Gründer der Kinderfreundebewegung war, kannte das Schlössl bereits von seinen sonntäglichen Wanderungen Richtung Steinberg mit Arbeiterkindern („den Bloßfüßigen”): es wurde gesungen, gespielt und am Nachmittag war auf der „Freilichtbühne” unter dem Schloss Kasperltheater angesagt. So bereitete Anton Afritsch den Kindern wohl unvergessliche Stunden. Mit viel Idealismus und freiwilligen Helfern, vornehmlich arbeitslosen Pucharbeitern, wurde der einst gräfliche Besitz zu einem Refugium für Kinder umgebaut.

1934 wurde der Besitz beschlagnahmt, enteignet und 1948 durch die Republik Österreich rückerstattet. Univ.Prof. Karl Birzele entwickelte daraufhin die Idee, am Steinberg ein Kinderdorf zu errichten. Dies war ohne Trinkwasser jedoch nicht möglich. Nachdem eine Wassergenossenschaft gegründet und unter Schwierigkeiten eine Wasserleitung gebaut worden war, legten 1956 die steirischen Kinderfreunde auf Anregung ihres Obmanns Prof. Birzele einen Antrag zur Errichtung eines Kinderdorfes vor. Der Grundstein für den Bau war gelegt und so entstand rund um das Steinbergschlössl ein Kinderdorf, das 1958 eröffnet wurde. Prof. Birzele wurde auch der erste Präsident der Gesellschaft österreichischer Kinderdörfer, welche 1959 gegründet wurde.

Am Steinberg war somit das erste Kinderdorf Österreichs für Begabtenförderung entstanden. Es sollte Kindern, die auf Grund ihrer geografischen Herkunft, ihrer familiären Verhältnisse und der fehlenden finanziellen Ressourcen ihrer Eltern keine Möglichkeit zum Besuch einer höheren Schule und in weiterer Folge zum Besuch einer Universität hatten, geholfen werden.

Soziales Lernen, aktive Demokratie, Selbstverantwortung und Begabtenförderung (mit Ziel Matura und Hochschulabschluss) waren die Grundbausteine des Kinderdorflebens. Bis zu 80 Kinder wohnten damals auf dem Steinberg. Über die Aufnahme entschieden psychologische Eignungstests. Betreut wurden die Kinder in Kleingruppen mit 16 Kindern pro Haus, was in der damaligen Zeit der Großheime eine revolutionäre Idee war. Das Kinderdorf wurde im Laufe der Zeit zunehmend auch eine Zufluchtsstätte für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und Kinder in Krisensituationen.