1908 wurde der „Arbeiterverein Kinderfreunde“ von Anton Afritsch in Graz gegründet. Arbeiter*inneneltern machten sich gemeinsam daran, das Leben ihrer Kinder durch Eigeninitiative zu verbessern. Spielnachmittage, Wanderungen, Märchenabende waren die ersten Aktivitäten.
Der Ausbruch des 1. Weltkriegs brachte Not und Elend mit sich. Für die Arbeiter*innenkinder wurde Hilfe notwendig. Während des Krieges wurden die Kinderfreunde immer aktiver. Im Sommer 1918 begleiteten Mitarbeiter*innen der Kinderfreunde rund 50 Kinder nach Ungarn, um einige Wochen dem Lebensmittelmangel zu entkommen. In der ersten Republik breiteten sich die Kinderfreunde mit vielen neuen Gruppen – den sogenannten Ortsgruppen – rasch aus. Aus dem Selbsthilfeverein, der Fürsorgearbeit leistet, wurde ein politischer Erziehungsverband. In der Gemeinschaft sollten solidarische und aktive Menschen heranwachsen. In den Heimstunden, den Ferienlagern usw. standen aber vor allem auch Spaß und Spiel im Mittelpunkt der Kinderfreunde-Arbeit.