„Ich habe das Kasperltheater satt“ – Star der Puppenbühne hängt Zipfelmütze an den Nagel

Veröffentlicht am: 01.04.2021

Nach Jahren von lustigen und weniger lustigen Scherzen beschließt Kasperl, dass es Zeit für etwas Neues wird. „Ich habe einfach schon alles auf dieser Bühne erlebt. Ich habe alles das verzaubert wurde zurückgezaubert und alles das verschwunden war habe ich wieder gefunden.“

Nicht lustig

„Das war aber nicht immer einfach“, erinnert er sich. Hinter den Kulissen war es nicht so lustig wie es nach Außen wirkte. Denn Amadeus, der Direktor der Puppenbühne, hatte sehr bestimmte Vorstellungen. „Man soll ja nicht schlecht über andere reden, aber irgendwann kann man einfach nicht mehr“ packt Kasperl aus. „Jeden Tag diese Knackwürstl. Dabei habe ich gleich zu Beginn meiner Anstellung darauf hingewiesen, dass ich Vegetarier bin und mein Lieblingsessen Karottensalat ist.“ Doch die schwierigen Arbeitsbedingungen gingen weit über das Essen hinaus. „Ich musste die ganze Zeit schlafen; nur damit der Direktor mich vor den Kindern aufwecken und sich in Szene setzen konnte. Dabei war ich kaum müde und wollte den ganzen Tag nur herumlaufen. Vor jeder Vorstellung wurde ich deswegen gezwungen Lavendeltee zu trinken. Dieser hat mich ganz schläfrig gemacht.“ Amadeus, der Direktor der Puppenbühne, wollte zu den Vorwürfen keine Stellungnahme abgeben.

Vom Kasperltheater in den Kindergarten

Der letzte Vorhang der Puppenbühne Amadeus hat sich für den Kasperl geschlossen. Doch was nun? „Ich bin noch zu jung für die Pension, daher habe ich beschlossen mich statt dem Theater etwas Gemütlicherem zu widmen und werde Geschäftsführer der Kinderfreunde Niederösterreich.“ Die Kasperluniform bleibt im Schrank und stattdessen ist der Kasperl jetzt öfter leger mit Kapperl zu sehen.  Und einen Bart hat er auch schon. „Der Bart gehört als Geschäftsführer einfach dazu, schmunzelt der Kasperl, sonst nehmen einen die Angestellten ja nicht ernst.“