Die Österreichischen Kinderfreunde trauern um ihre Ehrenvorsitzende OSRin Waltraud Witowetz-Müller. Witowetz-Müller war ab 1992 Vorsitzende der Kinderfreunde Niederösterreich, bevor sie von 1998 bis 2004 zur Bundesvorsitzenden und seit 2021 zur Ehrenvorsitzenden der Österreichischen Kindefreunde gewählt wurde. Während ihrer Vorsitzführung hat sie Familienpolitik, Elternbildung, Gewalt in der Familie und die Verwirklichung der Kinderrechte zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit erklärt. „Als eine der Ersten im Land erhob Waltraud Witowetz-Müller beispielsweise die Forderung nach Herabsenkung des Wahlalters, die mittlerweile Realität ist,“ beschreibt Kinderfreunde Vorsitzender Jürgen Czernohorszky ihr erfolgreiches Wirken.
Doch auch als Direktorin der Wiener Mittelschule Wiesberggasse und damit Schulexpertin war Waltraud Witowetz-Müller umfassend in Fragen der Bildungspolitik engagiert. So startete sie eine Bürgerinitiative der Kinderfreunde zur Senkung der Klassenschülerhöchstzahl, später wurde sie zu einer Initiatorin des Bildungsvolksbegehrens 2001.
„Der Erfolg ihrer Bemühungen spiegelte sich eindrucksvoll in den unzähligen Veranstaltungen, Aktionen, Tagungen, Berichten und Forderungen der Organisation wider,“ so Czernohorszky weiter. Als Vorsitzende an der Schwelle zum neuen Jahrtausend erkannte sie die Wichtigkeit neuer programmatischer Überlegungen für eine moderne zukunftsorientierte Familienorganisation.
2018 wurde Witowetz-Müller die bronzene Ehrenmedaille der Stadt Wien für ihr umfangreiches Wirken verliehen. Bis zuletzt war Witowetz-Müller ihren Kinderfreunden als aktives Mitglied verbunden. Gestern verstarb sie nach langer Krankheit. „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihrem lieben Mann und Kinderfreund Heinrich und ihrer gesamten Familie,“ so Czernohorzky abschließend.