Jedes Kind ist gleich viel wert

Gerade in Zeiten der Teuerung treibt das vor allem Frauen und ihre Kinder in die Armut.

Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ.

Die Sozialhilfe in Oberösterreich schützt derzeit nicht ausreichend vor Armut. Insbesondere Familien mit mehreren Kindern sind gefährdet. Die Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass Kinder und Jugendliche sowie Frauen die größten Personengruppen sind, die auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sind. „In Oberösterreich sind aber nicht alle Kinder gleich viel wert, denn je mehr Kinder in einem Haushalt leben, desto weniger Geld ist fürs tägliche Leben verfügbar. Gerade in Zeiten der Teuerung treibt das vor allem Frauen und ihre Kinder in die Armut“, warnt Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ.

Kinderfreunde: weg mit der Staffelung der Kinderrichtsätze

Die Kinderfreunde fordern nach wie vor eine Anpassung der Kinderrichtsätze. Aktuell sind in Oberösterreich die Richtsätze für Kinder gestaffelt mit 25 Prozent des Netto-Ausgleichszulagen-Richtsatzes für Alleinstehende bei einem Kind, 20 Prozent bei zwei Kindern pro Person, bei drei Kindern mit 15 Prozent, mit 12,5 Prozent bei vier Kindern und nur mehr 12 Prozent bei fünf oder mehr Kindern pro Person. „Es kann nicht sein, dass in Familien mit mehreren Kindern das einzelne Kind benachteiligt wird durch solche Abstufungen in den Richtsätzen. Familien mit Kindern stehen durch die Teuerungswelle ohnehin vor enormen finanziellen Herausforderungen“, so Schwandner weiter.

Die Kinderfreunde fordern, dass die Richtsätze für Mehrkindfamilien im Oö. Sozialhilfe-Ausführungsgesetz auf 25 % pro Kind erhöht werden – so wie im Nachbarland Salzburg. „Für uns ist jedes Kind gleich viel wert“, schließt Schwandner.