Kinderschutz

Egal ob bei professionellen Dienstleistungen für und mit Kindern und Jugendlichen oder im ehrenamtlichen Verband müssen sich Kinder sicher fühlen können und geschützt sein vor Übergriffen und inadäquatem Verhalten von Betreuer:innen oder außenstehenden Personen, aber auch von anderen Kindern oder Jugendlichen.

Nina Krautgartner, Kinderschutzbeauftragte der Kinderfreunde OÖ

Ein großes Thema bei den Kinderfreunden!

Die Kinderfreunde haben sich in ganz Österreich seit jeher die Umsetzung der UN-Kinderrechte und den Schutz der Kinder vor Gewalt auf die Fahnen geschrieben. Die von uns eingerichteten Kinderschutzzentren, Elternberatungsstellen und Bildungsangebote, etc., zeugen ebenso davon, wie viele unserer Kampagnen.

Egal ob bei professionellen Dienstleistungen für und mit Kindern und Jugendlichen (Ferienaktionen, Kindergärten, Horte, Nachmittagsbetreuung, Jugendzentren, Parkbetreuung, Kinderkurse, etc.) oder im ehrenamtlichen Verband (bei Gruppenstunden, Zeltlager oder Ausflügen) müssen sich Kinder sicher fühlen können und geschützt sein vor Übergriffen und inadäquatem Verhalten von Betreuer:innen oder außenstehenden Personen, aber auch von anderen Kindern oder Jugendlichen.

Daher haben die Kinderfreunde bundesweit – gemeinsam mit externen Expert:innen-Stellen - viel Arbeit investiert in die Erarbeitung und Umsetzung eines bundesweiten Kinderschutz-Konzepts, das nun nach und nach überall Anwendung findet. Folgende Punkte sind uns dabei wichtig:

  • Die Kinderfreunde haben bundesweit ein Team an Kinderschutzbeauftragten ausgebildet und eingesetzt, die intensiv mit dem Thema beschäftigt sind.
     
  • Alle Mitarbeiter:innen, egal ob Freiwillige oder bezahlte, die bei den Kinderfreunden mit Kindern arbeiten, erhalten eine Einschulung ins Thema Kinderschutz, um informiert zu sein, welche Formen von physischer, psychischer und struktureller Gewalt und Missbrauch vorkommen können, wie sie adäquat darauf regieren können, wenn sie etwas beobachten oder erfahren, wer dafür die zuständige Ansprechperson ist und wie die weitere Vorgehensweise aussieht.
     
  • Alle Mitarbeiter:innen müssen in Zukunft (und bei vielen Aktivitäten schon jetzt) eine spezielle polizeiliche „Strafregisterbescheinigung Kinder- und Jugendhilfe“ vorlegen, die bestätigt, dass ein:e Mitarbeiter:in bezüglich Sexualstraf- und Gewaltdelikten unbescholten ist.
     
  • Alle Mitarbeiter:innen unterschreiben eine Selbstverpflichtungserklärung, die sie auf ein das Kindeswohl beachtendes  und förderndes Verhalten gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen verpflichtet sowie auf einen gewaltfreien wertschätzenden Umgang mit den Kolleg:innen.
     
  • Alle Programme und Aktivitäten der Kinderfreunde werden anhand einer Risikoanalyse auf Gefährdungspotenziale für Kinder und Jugendliche untersucht. Danach werden Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen und regelmäßig evaluiert.
     
  • Falls dennoch etwas passiert und von einer/einem Pädagog:in, einer/einem Freiwilligen oder einem Kind oder Jugendlichen ein Fall gemeldet wird, verfügen die Kinderfreunde über eine standardisierte Kriseninterventionsstruktur, die unter Beiziehung von Expert:innenstellen und den im jeweiligen Bundesland zuständigen Kinderschutzbeauftragten den Vorkommnissen unmittelbar nachgeht und sofort geeignete Schutzmaßnahmen ergreift. Diese Maßnahmen reichen von Abklärungsgesprächen mit den Betroffenen und Suspendierungen von beteiligten Mitarbeiter:innen bis zur Gefährdungsmeldung bei der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt) und/oder einer polizeilichen Anzeige, wenn sich ein begründeter Verdacht ergibt oder ein Vergehen offenkundig ist.
     
  • Wir implementieren bundesweit flächendeckend niederschwellige Maßnahmen und Kontaktmöglichkeiten, damit betroffene Kinder und Jugendliche jeden Alters (Geschlechts, Sprache, etc.) sie betreffende oder von ihnen beobachtete Vorfälle melden können und sie rasch Gehör und Hilfe finden.
     
  • Schließlich werden an allen Stellen, wo die Kinderfreunde arbeiten, die zuständigen Verantwortlichen und der Kontakt zur Meldestelle sichtbar gemacht.
     
  • Anhand von externem Monitoring werden alle diese Maßnahmen jährlich evaluiert und systematisch verbessert.

Bis zum Herbst 2023 setzen wir uns zum Schwerpunkt diese Maßnahmen weitestgehend flächendeckend umzusetzen. An vielen Stellen (z. b. in der Ferienaktion und in den Kinderbildungseinrichtungen, etc.) arbeiten wir natürlich schon jetzt an diesen Standards und haben bereits einige Maßnahmen umsetzen können.

Das Kinderschutzkonzept der OÖ Kinderfreunde findest du bald hier

Falls du Fragen  zum Thema Kinderschutz bei den Kinderfreunden hast, kontaktiere bitte uns unter: 

Nina Krautgartner, Kinderschutzbeauftragte der Kinderfreunde OÖ  ☎️ 0732 / 77 30 11-19 📧 Nina.Krautgartner@kinderfreunde-ooe.at

Cornelia Egger, Kinderschutzbeauftragte der Familienzentren GmbH der OÖ Kinderfreunde ☎️ 0732 / 77 30 11-46 📧 cornelia.egger@kinderfreunde-ooe.at