Die Online-Podiumsdiskussion der Kinderfreunde Oberösterreich am 24. Februar 2025 brachte engagierte Expert:innen und interessierte Teilnehmer:innen zusammen, um über die Auswirkungen globaler Entwicklungen auf Kinder, Familien und den Klimaschutz zu diskutieren. Mit am Podium waren dabei Helmut Gotthartsleitner DHEPS, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ; Dr. habil. Thomas Mohrs, Bildungsphilosoph mit den Arbeitsschwerpunkten der politischen Philosophie und Bildung für Nachhaltige Entwicklung; Ing. Mag. Norbert Rainer, Geschäftsführer Klimabündnis Österreich und OÖ, Bianca Müller, BEd, Volksschulpädagogin und Klimaaktivistin. Moderiert wurde die Veranstaltung von Eva Hübler-Hegazy, BEd, MSc, Bereichsleitung der Familienakademie und Veranstaltungsmanagement der Kinderfreunde OÖ.
Bildung als zentraler Hebel für Veränderung
Einigkeit herrschte darüber, dass Bildung eine entscheidende Rolle spielt, um Kinder und Jugendliche auf eine sich rasant verändernde Welt vorzubereiten. Bianca Müller, Volksschullehrerin und Klimaaktivistin, betonte: „Die Klimakrise ist da, doch Schulen bereiten Kinder nicht ausreichend auf die Herausforderungen der Zukunft vor. Sie brauchen psychologische Unterstützung, Wissen über Selbstversorgung und politische Bildung, die sie zum Handeln befähigt. Doch stattdessen wird gespart und schöngeredet – auf Kosten der Kinder. Wenn wir Bildung und Kinderschutz nicht sofort anpassen, lassen wir eine ganze Generation unvorbereitet in eine radikal veränderte Welt laufen.“
Auch Thomas Mohrs hob hervor, dass Bildung nicht nur Wissen vermitteln, sondern Kinder auch ermutigen müsse, sich aktiv für ihre Zukunft einzusetzen: „Wir müssen Kinder ermächtigen, selbstbewusst und kreativ Lösungen für die Herausforderungen ihrer Zeit zu entwickeln.“ Ein Umdenken im Bildungsbereich sei essenziell, um langfristig gut für mögliche Krisen gerüstet zu sein.
Kinder sind unsere Gegenwart – nicht unsere Zukunft
Helmut Gotthartsleitner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ, machte deutlich: „Kinderschutz und Klimaschutz sind unverhandelbare Kinderrechte! Es muss uns jedoch auch bewusst sein, dass Kinder nicht nur unsere Zukunft sondern vor allem unsere Gegenwart sind und sie haben im Hier und Jetzt Bedürfnisse und Kinderrechte! Ich würde mir wünschen, dass sich die Politik auch einmal an einer Kinderverträglichkeitsprüfung orientiert, weil dann sind manche Zukunftsentscheidungen wohl in Summe besser.“
Lokaler Impact – eng verknüpft mit globalen Entwicklungen
Ein weiteres zentrales Thema war die enge Verknüpfung lokaler Entwicklungen mit globaler Politik. Norbert Rainer, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich, wies darauf hin: „Noch nie war das Potenzial größer, Wohlstand und Lebensqualität fair weiterzugeben – aber auch das Risiko, alles zu verlieren. Klimapolitische Entscheidungen auf internationaler Ebene haben direkte Auswirkungen auf unseren Alltag und die Zukunft unserer Kinder.“
Gerade in Zeiten von Klimakrisen, geopolitischen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Herausforderungen sei es entscheidend, dass auch auf lokaler Ebene nachhaltige Entscheidungen getroffen werden. Dabei spiele eine starke Zivilgesellschaft eine wesentliche Rolle.
Fazit: Handeln statt Abwarten
Die Diskussion machte deutlich, dass entschlossenes Handeln notwendig ist – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Die Kinderfreunde Oberösterreich fordern daher eine Bildungspolitik, die Kinder aktiv auf die Zukunft vorbereitet sowie eine konsequente Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen.
„Die Zukunft unserer Kinder wird heute entschieden. Wir müssen jetzt handeln, um ihnen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen! Aber auch ihre aktuellen Bedürfnisse dürfen wir nicht außer Acht lassen“, so Gotthartsleitner abschließend.
Die Kinderfreunde Oberösterreich danke für das rege Interesse an der Podiumsdiskussion und werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass Kinderrechte, Bildung und Klimaschutz nicht unter Sparmaßnahmen und politischen Umbrüchen leiden.