Wie mit Kindern über Krisen sprechen? - Eine gelungene Podiumsdiskussion

Es darf nicht die Situation entstehen, dass sich die Kinder dann selbst Druck aufladen und glauben die Eltern trösten zu müssen.

Ruth Karner

Ein sehr gelungener Abend mit ExpertInnen der Elternbildung fand am 08.06.22 im Volksheim Schwertberg statt.

Schwertberg: Gespräche über schwierige Themen mit Kindern zu führen ist nicht immer einfach. Erst recht, wenn es um Themen wie Krieg, oder auch die Einschränkungen für Kinder während der Covid-Pandemie geht.

Die Kinderfreunde Mühlviertel haben daher gemeinsam mit der SPÖ-Schwertberg am 08.06.22 eine Podiumsdiskussion organisiert und ExpertInnen ins Volksheim Schwertberg eingeladen.

Neben der bekannten Elternbildnerin und Bildungswissenschaftlerin Ruth Karner, war auch Daniela Gruber-Pruner, Elementarpädagogin und Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde Österreich, in Schwertberg zu Gast.

Beide Expertinnen gaben den Gästen Tipps und Tricks, wie man nachhaltig sinnvoll solche schwierigen Gespräche mit Kindern jeden Alters anlegen kann. Im Zentrum stehen dabei Kommunikation auf Augenhöhe, eine altersgerechte Sprache, sowie das Vermitteln von Sicherheit und Geborgenheit.

„Eltern müssen aber auch mitdenken, dass Kinder unsere eigene Verunsicherung genau spüren. Diese sollten wir mit den Kindern authentisch und ehrlich kommunizieren, dabei aber dennoch immer klarstellen, dass es die Aufgabe von uns Erwachsenen ist, damit umzugehen und die Kinder zu beschützen. Es darf nicht die Situation entstehen, dass sich die Kinder dann selbst Druck aufladen und glauben die Eltern trösten zu müssen“, erklärt Karner.

Betont wurde auch die Wichtigkeit von Institutionen wie Eltern-Kind-Zentren, Kindergärten, Horten und der Schule:

„Auch hier muss darauf geachtet werden, wie zum Beispiel das Thema Krieg mit Kindern bearbeitet wird, vor allem für jene, wo zuhause nicht darüber gesprochen wird. Gerade für diese Kinder sind die Institutionen hier besonders wichtig“, ergänzt Gruber-Pruner.

Ein wirklich spannender und gelungener Abend ging schließlich nach zahlreichen Fragen und Diskussionen zu Ende und alle waren sich einig, dass die Erziehung hin zum Frieden und dessen hohe Wertigkeit einen zentralen Platz haben sollte. In Familien daheim genauso, wie in pädagogischen Institutionen.