Kinderfreunde: Kindeswohl in den Mittelpunkt der Politik stellen und UN-Kinderrechtskonvention um Klimaschutz ergänzen.
Tag der Kinderrechte: Allen Kindern alle Rechte!
Am Tag der Kinderrechte feiern die Kinderfreunde die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November 1989. Schon fast traditionell tragen die Kinderfreunde stellvertretend für alle Kinder von 0 bis 18 Jahren mit einer Gruppe Vorschulkinder ihre Forderungen und Wünsche in das Parlament.
Etwa 20 Vorschulkinder eines Kinderfreunde-Kindergarten in Wien Floridsdorf besuchten heute mit uns Kinderfreunden das Parlament. Nach einem kurzen Rundgang durch das Gebäude sind die Kinder auf Nationalratsabgeordnete getroffen und haben im Rahmen einer kleinen Kinderrechte-Geburtstagsparty die Gelegenheit gehabt, ihre Forderungen und Wünsche direkt die Parlamentarier:innen heranzutragen.
Die Kinderrechte sollen allen Kindern ein gutes Leben ermöglichen. Der erste Artikel des österreichischen Bundesverfassungsgesetz über die Rechte der Kinder schreibt den Anspruch von Kindern auf Schutz und Fürsorge fest. Kinderfreunde Vorsitzender Jürgen Czernohorszky sieht die aktuelle Situation kritisch: „Unsere Feierlaune ist leider getrübt. In unserem Land, einem der reichsten der Welt, sind über 360.000 Kinder von Armut betroffen und es ist nicht sichergestellt, dass sie zumindest ein warmes Essen am Tag bekommen. Ihr verfassungsmäßiges Recht auf Kindeswohl wird in skandalöser Weise verletzt. Kinder dürfen keine Bittsteller:innen mehr sein – wir müssen ihre Rechte schützen.“
Die Forderungen der Kinderfreunde richten sich nicht nur an das Österreichische Parlament, sondern auch an die Vereinten Nationen. Denn als die UN-Kinderrechtskonvention vor 34 Jahren verabschiedet wurde, war die drohende Klimakatastrophe nicht im politischen Fokus. Klimaschutz fehlt deshalb in der Konvention. Die Kinderfreunde erarbeiten mit ihrer Klimaschutz-Kampagne „Retten wir die Welt!“ rund um die Wasserschildkröte „Taba“ in ihren Ortsgruppen und Kindergärten das Thema spielerisch mit Kindern.
Kinderfreunde Geschäftsführerin Daniela Gruber-Pruner: „Kinder sind die Gruppe unserer Bevölkerung, die am wenigsten die drohende Klimakatastrophe zu verantworten haben und am stärksten davon betroffen sein werden. Die Zerstörung unseres Planeten ist die größte Kinderrechtsverletzung aller Zeiten. Deshalb ist es unsere Pflicht, sie auf allen Ebenen davor zu schützen. Auf diesen Schutz müssen sich die Kinder in der Verfassung und in der UN-Kinderrechtskonvention berufen können.“
Die Kinderfreunde feiern in ganz Österreich mit zahlreichen Aktionen und machen auf ihr Anliegen aufmerksam: „Kinderrechte bedeuten vor allem ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft. Dieses Ziel müssen wir zum Mittelpunkt unserer Politik erklären“, fasst Czernohorszky zusammen.
Historischer Hintergrund
1992 haben Bundeskanzler Franz Vranitzky und Bundespräsident Thomas Klestil die unterzeichnete Ratifikationsurkunde der „UN-Konvention über die Rechte des Kindes“ bei UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali übergeben. Die Konvention er Vereinten Nationen legt fest: Jedes Kind von 0 bis 18 Jahre hat das Recht geschützt, gut versorgt zu werden und mitbestimmen zu können.
In 54 Artikeln legt die Konvention diese Rechte im Detail fest. Seit September 1992 ist das UN-Übereinkommen in Österreich in Kraft getreten. Allerdings wurden erst 2011 nur Teile davon in acht Artikeln in die Österreichische Bundesverfassung aufgenommen. Die Kinderfreunde fordern seither, dass alle Rechte der UN-Konvention in den Verfassungsrang gehoben werden.