Birzelepreis 2023

Wir haben im Rahmen des Leitantrags unserer Landeskonferenz vom 30.4.2022 beschlossen einen Ehrenamtspreis auszuschreiben, der den Namen Birzelepreis tragen soll.

Gemäß dem Zitat von Karl Birzele und unserer gemeinsamen Intention „Sei kein Sager – sondern Frager“ wollen wir Kinderfreunde versuchen auf vielfältige Weise die Welt #füralleKinder und Familien ein bisschen besser zu machen, jeden Tag, jede Woche, das ganze Jahr.

Das Ehrenamt gehört vor den Vorhang – wir wollen zeigen wie toll, kreativ, vielfältig ihr und eure Ortsgruppen seid.

Birzelepreis-Verleihung

Samstag 13.04.2024 
Danke liebe Köflacher Kinderfreunde für die großartige Gastfreundschaft hier in der Therme Nova!

Gewinner*innen:

  • OG Liezen
  • OG Sulmtal
  • OG Fischbach

OG Liezen

Der OG Liezen ist es ein Herzensanliegen, Jungfamilien aus der Region eine Möglichkeit zur Vernetzung zu bieten. Unter anderem auch deswegen, damit sie sich das sogenannte „Dorf“ bauen können, welches jedes Kind umgangssprachlich für ein glückliches Leben braucht. Im Rahmen eines monatlichen, kostenlosen Familienfrühstücks wird sowohl für Eltern als auch für Kinder ein Raum geschaffen, um neue Freundschaften zu knüpfen.

OG Sulmtal

Kennenlernen des Ökosystems Wald! Nach einer kurzen Einleitung vom Obmann „Jagd“, wanderten die Kinder in den nahegelegenen Wald, um einige Fragestellungen zum Thema Wald spielerisch zu beantworten. Die Kinder sammelten auch  einige  Schneckenhäuser,  Tannenzapfen oder Bucheckern. Spurenlesen und Baumkunde standen ebenfalls auf dem Programm. Zurück beim Jagdhaus gab es noch ein kleines Quiz. Beim anschließenden Lagerfeuer, durften die Kinder sich ihr Essen (Steckerlbrot und Bratwürstl) selbst zubereiten.

OG Fischbach

Kinder sollen lernen mit „richtigem“ Werkzeug zu arbeiten, um ihre Geschicklichkeit zu trainieren. Weiters soll die Faszination für das Handwerk „mit Holz basteln“ geweckt werden. Kurz nach Ferienbeginn wurden Holz-Boote gemeinsam gestaltet und gefertigt. Die Boote wurden später am ortseigenen Badeteich ausprobiert. Es war ein voller Erfolg – alle Boote sind geschwommen!

Weitere Einreichungen:

  • OG Deutschlandsberg
    Wanderspaziergang (nachmittags) - Geselliges Beisammensein und Bewegung in der freien Natur.
  • OG Graz-Gösting-Andritz
    Um Kinder wieder mehr zum Lesen zu bewegen, starteten die OG im Sommer 2023 das Projekt „Lesen im Park“. Mit dem Kinderfreunde-Bücherkoffer besuchten unsere OG Betreuer*innen öffentliche Parks. Dort wurde den Kindern entweder vorgelesen oder sie hatten die Möglichkeit sich selbst Bücher auszusuchen, um in ihnen zu schmökern.
  • OG Hof bei Straden
    Auch in diesem Jahr fand, in etwas verkürzter Form, der Ferienfun für Kinder von 6-12 Jahren auf dem Spielplatz in Neusetz-Dorf statt. Von 08:00 – 18:00 Uhr wurde gemeinsam gespielt, gelacht und manchmal auch ein wenig Blödsinn gemacht;-) Und jeden Tag gab es ein neues Highlight – u. a. Donuts backen, Upcycling von Blumentöpfen oder „Wir lernen die Schildkröte Tabea kennen“. Für jeden war etwas dabei!
  • OG Köflach-Oberpichling
    Nach dem Vorbild „Exit the Room“, wurde eine öffentlichskeitswirksame Aktion zum „Tag der Kinderrechte“ organisiert. Somit hat das Team OG Köflach-Oberpichling gemeinsam mit dem Team LO KF Stmk beschlossen ein „Exit the Stadt. Oase“ (18.11.2023,) für Kleingruppen von 4-8 Personen, in den Räumlichkeiten der Landesorganisation anzubieten. Pro Gruppe war ungefähr eine dreiviertel Stunde vorgesehen. Die Teams arbeiteten sich gemeinsam durch sieben unterschiedliche Aufgaben und Rätsel, ehe sie bei der letzten Station mit einem Give-Away und Süßigkeiten belohnt wurden. Zum Schluss wurde von den Kids der „Kinderrechte-Fragebogen“ zur laufenden Kampagne Retten wir die Welt ausgefüllt. Alle Kinder haben mit fröhlichen Gesichtern den EXIT aus unserem Exit angetreten.
  • OG Knittelfeld
    Der Gartenbereich des Kinderzentrums Knittelfeld wird in der Woche von rund 100 Kindern, die das KiZ und das MiNiKiZ besuchen, an Geburtstagspartys teilnehmen oder zu einem unserer Gartenfeste kommen, genutzt. Ziel ist es, dass Kinder möglichst viel Zeit mit anderen Kindern im Freien verbringen. Zu jeder Jahreszeit und Witterung! 2023 hat die OG Knittelfeld die weitere Gestaltung des Gartens zu einem ihrer pädagogischen Schwerpunkte erklärt. Folgende Bereiche wurden dadurch zusätzlich geschaffen: Bienenstreifen, Künstler*innenwerkstatt, Zaunweben, Naturspielplatz, Matschküche, BewegungsBaustelle, TraumRaum
  • OG Judendorf-Straßengel
    Kinderfreunde Tauschtasche - Die Tauschtasche ist eine Vorrichtung mit 2 großen Taschen aus strapazierfähigem Planenstoff gefertigt. Sie ist vor dem Vereinsheim (das auch die Ortsgruppe der KF nutzt) angebracht und „überdacht“, um sie vor Regen zu schützen. Grundgedanke ist, dass gut erhaltene aber nicht mehr benötigte Kinderkleidung, Spielzeug, Babyausstattung, Sportausrüstung mit einem Unbekannten getauscht wird.

Diese Veranstaltung wurde gefördert von:
Land Steiermark A6

Zu Karl Birzele: 

Univ.-Prof. Hofrat Dr. Karl Birzele wurde am 12. Oktober 1913 in Graz geboren. Von 1949 bis zum Jahr 1986 stand Karl Birzele als Landesvorsitzender an der Spitze unser Kinderfreunde Organisation, zu der er schon als Bub in die Reihen der „Bloßfüßigen“ um Anton Afritsch gestoßen war.

1956 legten die steirischen Kinderfreunde auf Anregung ihres Obmanns Birzele einen Antrag zur Errichtung eines Kinderdorfes vor. Der Grundstein für den Bau war gelegt und so entstand das Anton-Afritsch-Kinderdorfes am Steinberg, welches 1958 eröffnet wurde. Birzele wurde auch der erste Präsident der Gesellschaft österreichischer Kinderdörfer, welche 1959 gegründet wurde. Er verstarb 1992, im achtzigsten Lebensjahr, in Graz.

Der Steinberg und Karl Birzele

Das Anton Afritsch Kinderdorf am Steinberg ging aus dem einstigen Steinbergschlössl hervor. Es wurde am 4. März 1919 vom Arbeiterverein „Kinderfreunde Österreichs Gau Graz” erworben und vom Grazer Journalisten und späteren Stadtrat Anton Afritsch adaptiert.

Anton Afritsch, der auch Gründer der Kinderfreundebewegung war, kannte das Schlössl bereits von seinen sonntäglichen Wanderungen Richtung Steinberg mit Arbeiterkindern („den Bloßfüßigen”): es wurde gesungen, gespielt und am Nachmittag war auf der „Freilichtbühne” unter dem Schloss Kasperltheater angesagt. So bereitete Anton Afritsch den Kindern wohl unvergessliche Stunden. Mit viel Idealismus und freiwilligen Helfern, vornehmlich arbeitslosen Pucharbeitern, wurde der einst gräfliche Besitz zu einem Refugium für Kinder umgebaut.

1934 wurde der Besitz beschlagnahmt, enteignet und 1948 durch die Republik Österreich rückerstattet. Univ.Prof. Karl Birzele entwickelte daraufhin die Idee, am Steinberg ein Kinderdorf zu errichten. Dies war ohne Trinkwasser jedoch nicht möglich. Nachdem eine Wassergenossenschaft gegründet und unter Schwierigkeiten eine Wasserleitung gebaut worden war, legten 1956 die steirischen Kinderfreunde auf Anregung ihres Obmanns Prof. Birzele einen Antrag zur Errichtung eines Kinderdorfes vor. Der Grundstein für den Bau war gelegt und so entstand rund um das Steinbergschlössl ein Kinderdorf, das 1958 eröffnet wurde. Prof. Birzele wurde auch der erste Präsident der Gesellschaft österreichischer Kinderdörfer, welche 1959 gegründet wurde.

Am Steinberg war somit das erste Kinderdorf Österreichs für Begabtenförderung entstanden. Es sollte Kindern, die auf Grund ihrer geografischen Herkunft, ihrer familiären Verhältnisse und der fehlenden finanziellen Ressourcen ihrer Eltern keine Möglichkeit zum Besuch einer höheren Schule und in weiterer Folge zum Besuch einer Universität hatten, geholfen werden.

Soziales Lernen, aktive Demokratie, Selbstverantwortung und Begabtenförderung (mit Ziel Matura und Hochschulabschluss) waren die Grundbausteine des Kinderdorflebens. Bis zu 80 Kinder wohnten damals auf dem Steinberg. Über die Aufnahme entschieden psychologische Eignungstests. Betreut wurden die Kinder in Kleingruppen mit 16 Kindern pro Haus, was in der damaligen Zeit der Großheime eine revolutionäre Idee war. Das Kinderdorf wurde im Laufe der Zeit zunehmend auch eine Zufluchtsstätte für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und Kinder in Krisensituationen.