Der erste Betriebskindergarten Österreichs wird 50

Der Kindergarten stellt sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ein und bringt diese mit der Bildungsarbeit in Einklang. Die Bildungspartnerschaft mit den Eltern, Öffnungszeiten, Verpflegung und Kommunikation werden durch die räumliche Nähe unterstützt.

Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der Wiener Kinderfreunde.

Im September 1974 eröffnete der erste Betriebskindergarten Österreichs seine Pforten. Die Wiener Städtische und wir Wiener Kinderfreunde wagten die Umsetzung einer damals zukunftsweisenden und ein wenig revolutionären Idee, die Mut, Kreativität und Engagement von beiden Seiten erforderte.

Die Idee eines Betriebskindergartens war so erfolgreich, dass der ursprünglich zweigruppige Kindergarten in der Hahngasse bald auf fünf Gruppen (davon zwei Hortgruppen) aufgestockt werden musste. Vor rund 25 Jahren übersiedelte er an den Salzgries und, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, kam 2021 ein weiteres Haus am Schottenring mit drei Gruppen hinzu. In diesem werden Kinder von sechs Monaten bis sechs Jahren bzw. von drei bis elf Jahren betreut. In diesem Haus feierten Vertreter:innen der Wiener Städtischen und der Kinderfreunde zusammen mit den 25 Mitarbeitenden in den beiden Betriebskindergärten, den „heutigen“ Kindern und Eltern ein kleines feines Geburtstagsfest.

Berufstätige Eltern entlasten

„Ein Betriebskindergarten ist ein wichtiger Aspekt, um besonders berufstätige Eltern zu entlasten und deren Arbeitsleben zu erleichtern“, meint die damalige Initiatorin und Betriebsratsvorsitzende Elfriede Tozzer. Die Vorteile liegen auf der Hand: Eltern wissen ihr Kind immer in der Nähe, der Weg zur Arbeit wird zur gemeinsamen Zeit von Elternteil und Kind. 

Investition die sich vielfach auszahlt

Für die Wiener Städtische hat sich die „Investition“ in zufriedene Mitarbeiter vielfach ausgezahlt. Das Unternehmen ist auch darüber hinaus als familienfreundlicher Arbeitgeber bekannt und wurde dafür wiederholt zertifiziert und mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Gläsernen Schuh“. 

„Seit nunmehr 50 Jahren ist der Betriebskindergarten essenzieller Bestandteil der Wiener Städtischen und eine unverzichtbare Komponente für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um Beruf und Familie gut miteinander zu vereinen. Einen Betriebskindergarten im Jahre 1974 zu gründen war eine Pionierleistung – und wir sind bis heute stolz darauf, dass wir das gemeinsam mit den Wiener Kinderfreunden erfolgreich umsetzen konnten!“ sagt Robert Bilek, Personaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

Elfriede Tozzer und der spätere Generaldirektor der Wiener Städtischen, Günter Geyer, erhielten für ihr Engagement den Kinderfreunde-Ehrenpreis. Den Vorsprung des ersten Betriebskindergartenträgers konnten wir Wiener Kinderfreunde halten. Bis heute sind wir mit inzwischen mehr als 30 Wiener Betriebskindergärten der größte Betreiber betrieblicher Einrichtungen in Österreich.