Abschiebung von Ajla: Schon ist es vorbei mit den Kinderrechten!

Veröffentlicht am: 26.11.2021

Die Kinderfreunde Wien unterstützen die Schulfreund*innen von Aljla, die kurz vor der Matura steht, bei ihrem Protest gegen eine geplante Abschiebung. Unterstützung erhalten sie auch von Michael Häupl und der Volkshilfe Wien. Auch immer mehr Medien berichten darüber: Heute / Kijuku 
 

„Die Abschiebung einer Schülerin kurz vor ihrer Matura zeigt wieder einmal,
dass in Österreich die Kinderrechte nicht für alle Kinder gelten.
Christian Oxonitsch, Vorsitzender der Wiener Kinnderfreunde
 

Erst am 20. November beging die Republik Österreich den Tag der Kinderrechte. Politiker*innen zeigten sich mit Kinderrechtefahnen und betonten, wie wichtig die 54 Artikel der UN Kinderrechtskonvention sind. Sechs davon sind in Österreich im Verfassungsrang. Artikel 1 des Österreichischen Bundesverfassungsgesetzes über die Rechte von Kindern lautet: „Jedes Kind hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge, die für sein Wohlergehen notwendig sind, auf bestmögliche Entwicklung und Entfaltung sowie auf die Wahrung seiner Interessen auch unter dem Gesichtspunkt der Generationengerechtigkeit. Bei allen Kinder betreffenden Maßnahmen öffentlicher und privater Einrichtungen muss das Wohl des Kindes eine vorrangige Erwägung sein." 

Nun steht wieder die Abschiebung einer Schülerin bevor, die seit fünf Jahren in Österreich lebt, bestens integriert und Klassenbeste ist und nächstes Jahr maturieren würde. „Und schon ist es vorbei mit dem Kinderrecht auf Bildung für Ajla. Denn offensichtlich gelten die Kinderrechte, ja sogar das Menschenrecht auf Bildung (Art. 26 der Menschenrechtskonvention) in Österreich nicht für alle Kinder, die hier leben. Das ist traurig, und die Kinderfreunde werden nicht aufhören, den Daumen auf diese Wunde zu legen“, zeigt sich Christian Oxonitsch, Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde erschüttert.

Die Mitschüler*innen der mittlerweile 18jährigen Ajla, der Direktor und viele Vertreter*innen des Kollegiums und Elternvereins ihrer Schule haben sich in einem offenen Brief an Innenminister Nehammer gewandt, weil die Schülerin Mitte Dezember abgeschoben werden soll. Sie verstehen nicht, warum Ajla nicht die Möglichkeit bekommt, ihre Schulbildung abzuschließen, nachdem sie unglaublich fleißig in kürzester Zeit gelernt hat, Deutsch zu lernen und in vielen Fächern Klassenbeste ist. „Es ist unverständlich, dass junge Menschen in Österreich eine so unfaire Behandlung erleben müssen. Ich fordere die zuständigen Verantwortlichen auf, alle Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, die eine Abschiebung von Ajla verhindern“, so Oxonitsch .  

Hier geht’s zu einer Petition für Ajlas Verbleib in Österreich: 

Humanitäres Bleiberecht für Ajla!