Wiener Kinderfreunde setzen Kinderschutzkonzept für elementar- und freizeitpädagogische Arbeitsfelder um. Im Mittelpunkt steht dabei das Wohl der Kinder.
Ein Kinderschutzkonzept gilt international bereits seit vielen Jahren als zentrales Qualitätsmerkmal für Organisationen. In Österreich ist dies leider noch kein Standard. Laut Ergebnis eines vom EU-Projekt „Safe Places“ durchgeführten Mappings, zeigt sich hier ein zersplittertes Bild im Hinblick auf Bewusstsein, Wissen und Verbreitung von Kinderschutzkonzepten. Expert*innen aus dem Kinderschutzbereich vom Verein ECPAT Österreich (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung) fordern dringend die Implementierung umfassender Kinderschutzkonzepte als österreichweiten Standard für Organisationen. Die Kinderfreunde Wien gehen hier mit gutem Beispiel voran und setzen ein umfassendes Kinderschutzkonzept mit Leitfäden für die elementarpädagogischen und freizeitpädagogischen Arbeitsbereiche um, die dem Wohl der Kinder dienen und für Mitarbeiter*innen hilfreich sind.
„Für uns Kinderfreunde ist es selbstverständlich, dass wir Richtlinien und Maßnahmen für den Kinderschutz weiter vorantreiben und transparent machen. Wir vertreten seit 110 Jahren die Interessen und Rechte der Kinder. Gemeinsam mit allen Mitarbeiter*innen in den Kindergärten und Horten und in der Freizeitpädagogik schauen wir auf das Wohl der Kinder“, hält die pädagogische Geschäftsführerin der Kinderfreunde Wien, Alexandra Fischer dazu fest.
Für einen professionellen Betrieb mit hohen pädagogischen Standards sind klare Richtlinien und Handlungsanleitungen wichtig. Dabei geht es u.a. darum, gemeinsam Risiken abzuschätzen und im Bedarfsfall Hilfe und Interventionen zu ermöglichen. Dies muss aus der Praxis heraus immerwährend reflektiert werden. Eine Kindeswohlgefährdung kann vorliegen, wenn die Grundbedürfnisse des Kindes nicht erfüllt werden. Dazu gehören die körperlichen Bedürfnisse wie Essen, Trinken und Schlafen, das Bedürfnis nach Schutz, nach einfühlendem Verständnis und auch das Bedürfnis nach Anregung, Förderung und Entfaltung.