Forderungen an den neuen Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr

Veröffentlicht am: 23.11.2020

Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien gratuliert zur bevorstehenden Angelobung des neuen Vizebürgermeisters und Bildungsstadtrats in Wien

Die Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien von Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, Kinder in Wien (KIWI) und St. Nikolausstiftung gratulieren zu den erfolgreich abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ Wien und NEOS Wien. Die vier privaten Kindergarten- und Hortträger*innen bedanken sich für die konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit beim scheidenden Stadtrat für Bildung, Integration, Jugend und Personal Jürgen Czernohorszky. Wir begrüßen den neuen Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr in seiner neuen Funktion und bieten auch ihm für die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im elementaren Bildungsbereich und Hort unsere Expertise und Zusammenarbeit an.

Es stimmt uns zuversichtlich und wir freuen uns, dass sich im neuen Regierungsübereinkommen bereits einige Forderungen unserer Träger*inneninitiative wiederfinden.

  • Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen.
  • Verstärkte Zeitressourcen für die pädagogische Arbeit selbst im Kindergarten und Hort sowie auch für Planung, Reflexion und Bildungspartnerschaft mit den Eltern.
  • Mehr Zeit für gehaltvolle Interaktion und situatives Arbeiten mit den Kindern sowie für eine konstruktiv gestaltete Bildungspartnerschaft mit Eltern, Schulen und anderen Erziehungs- und Bildungspartner*innen.
  • Eine Ausbildungsoffensive, um zukünftig genügend Pädagog*innen für Kindergarten und Hort sicherstellen zu können. Dazu gibt es bereits Vorschläge der Träger*inneninitiative.
  • Den Ausbau und die damit verbundene Finanzierung von berufsbegleitenden Ausbildungsangeboten wie z.B. Kollegs an den bestehenden BAfEPs.

 Jedoch sind einige zentrale Themen weiterhin offen:

  • Eine gerechte und österreichweit einheitliche, angemessene und somit höhere Bezahlung und die Abschaffung ungleicher Systeme in einzelnen Bundesländern.
  • Wien könnte mit einer Erhöhung der Fördermittel mit gutem Beispiel vorangehen und zumindest die Ungleichheit bei der Bezahlung zwischen den bei der Stadt Wien angestellten Pädagog*innen und den bei privaten Träger*innen angestellten Pädagog*innen ausgleichen.
  • Aufgrund des Fachkräftemangels und der gestiegenen Anforderungen an den Beruf der elementarpädagogischen Fachkräfte ist die Weiterentwicklung des bestehenden Ausbildungsmodells notwendig – auch vor dem Hintergrund der Durchlässigkeit für Quereinsteiger*innen sowie Berufsumsteiger*innen. Es muss darüber nachgedacht werden, unterschiedliche Ausbildungsmodelle zu etablieren, die den beruflichen Anforderungen pädagogischer Fachkräfte in der Praxis entsprechen. Es müssen sofort kurz-, mittel- und langfristige Ziele zur Behebung des Pädagog*innenmangels definiert werden.
  • Die Dauerfinanzierung einer grundständigen (berufsbegleitenden) Ausbildung auf Hochschulniveau wie z.B. www.babeplus.at.

Die Träger*inneninitiative plant bei einem gemeinsamen persönlichen Termin mit dem neuen Stadtrat diese noch fehlenden Themen einzubringen. Wir freuen uns jetzt schon auf die Zusammenarbeit zum Wohle aller in Wien lebender Kinder und deren wichtigsten Bezugspersonen in den elementaren Bildungseinrichtungen und Horten.

Im Oktober wurde die Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien von Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, Kinder in Wien (KIWI) und St. Nikolausstiftung ins Leben gerufen, um Anliegen und Positionen im Bereich der Elementarpädagogik gemeinsam zu vertreten. Wir wollen die Zukunft der Elementarpädagogik aktiv mitgestalten und treten für Veränderungen der derzeitigen Rahmenbedingungen ein. Gemeinsam stehen wir mit unserer Expertise, unserem praktisches Know-how zukünftig der Politik auf Landes- und Bundesebene sehr gerne zur Verfügung.