Landeskonferenz: Christian Oxonitsch zum neuen Vorsitzenden der Wiener Kinderfreunde gewählt

Veröffentlicht am: 06.09.2021

Landeskonferenz der Kinderfreunde Wien: Gäste applaudieren
(c) Korp/Kinderfreunde

Mit einem beachtlichen Wahlergebnis von 94,5 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde Christian Oxonitsch von Delegierten aus allen Wiener Bezirken am Samstag bei der Landeskonferenz der Wiener Kinderfreunde in der Allianz Arena zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Moderiert wurde die Konferenz unter dem Motto „Zusammenhalten. Chancen entfalten. Zukunft gestalten“ von Kabarettist Gerald Fleischhacker.

 Franz Prokop betonte in seinen Begrüßungsworten, dass „unsere Stadt eine der lebenswertesten Städte der Welt ist. Da tragen die Kinderfreund*innen und all jene, die heute gekommen sind, einen großen Teil dazu bei.“ 

Wichtig ist, dass „wir in unserer Organisation zusammenhalten und die Stadt gemeinsam mit vielen Projekten für die Kinder und ihre Familien weiterentwickeln. Das haben wir in den letzten Jahren bewiesen“, betonte Prokop. Kindern Halt und einen sicheren Ort zu geben, sei das Wesentlichste, das man geben könne. Gerade in dieser Pandemie-Zeit, die Spuren hinterlassen habe. „Wir müssen darauf achten, allen Kindern und Jugendlichen Zukunftschancen zu sichern. Dafür braucht es die Kinderfreund*innen und dafür setzen sich tagtäglich viele engagierte Menschen ein, ob in den Kindergärten, in der Parkbetreuung, bei Spielbus-Einsätzen, in den Bezirksorganisationen. Wir sind für die Kinder in dieser Stadt da. Dafür möchte ich heute allen Anwesenden besonders herzlich Danke sagen. 

Diskussionsrunde: Die Kinderfreunde im Herzen, die hat man immer dabei!

In der anschließenden Diskussionsrunde betonte der designierte Bundesvorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, dass die Wiener Kinderfreunde heute zwei weinende Augen haben: „Einerseits müssen wir einen großartigen Vorsitzenden verabschieden, bekommen aber einen großartigen neuen Vorsitzenden. Es macht mich unendlich stolz, auf Bundesebene den Ball übernehmen zu dürfen. Wir wollen allen Kindern die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Und das muss für alle Kinder gelten. Auch dort, wo Kinder nicht auf die Butterseite gefallen sein, dort schauen wir hin!“ 

Christian Oxonitsch, der neue Vorsitzende der Kinderfreunde Wien hielt fest, dass sich das „Doppelspiel“ gemeinsam mit Czernohorszky fortsetzen werde. In vielen Bereichen wurde bereits Großartiges geleistet. „Wir haben viel erreicht in unserer jahrhundertelangen Geschichte. So einer Organisation vorzustehen, ist für mich eine große Ehre.“ 

Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner begrüßte alle Teilnehmer*innen sehr herzlich im Bezirk. Auf die Frage des Moderators ob sie heute eher als Vorsitzende der Kinderfreunde Penzing zu Gast sei oder als Bezirksvorsteherin, betonte sie: „Die Kinderfreunde sind im Herzen, die hat man immer dabei!“

Gastgeber Christoph Peschek, Wirtschaftlicher Geschäftsführer des SK Rapid, strich die großartige Zusammenarbeit mit den Kinderfreunden hervor, die bereits seit sechs Jahren die Kinderbetreuung durchführen. „Uns eint aber noch mehr: Rapid und die Kinderfreunde wurzeln in der Arbeiter*innenbewegung. Uns verbindet eine große Tradition“, so Peschek. Rapid generiere Kraft über die Vielfalt und Stärke des Zusammenhalts, über den Gemeinschaftssinn und die Solidarität. „Alles Werte, die unsere Organisationen vereinen.“ 

Landeskonferenz der Kinderfreunde Wien: Podiumsdiskussion
(c) Korp/Kinderfreunde

Prokop: Einmal Kinderfreund, immer Kinderfreund 

Franz Prokop wurde als 30-jähriges „Mannschaftsmitglied“ der Kinderfreunde auf die Bühne gebeten. In seinen Abschlussworten erinnerte er sich an viele Projekte, die mit Humor und viel Tatkraft gemeinsam umgesetzt wurden. „Immer steckte viel Freude in unseren Aktionen und das ist das Wichtigste. Denn wenn kein Spaß dabei ist, dann kann man es nicht leben.“ Ein wichtiges Anliegen war für Prokop auch die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Das gebe ihnen eine Chance der Weiterentwicklung und das entspreche auch der primären Aufgabe der Kinderfreunde: „Für die Schwächsten, die unsere Hilfe brauchen, da zu sein!“ 

Ebenso war ihm beispielsweise auch der Weihnachtsbesuch mit Autor Thomas Brezina in der Klinik Ottakring ein Herzensanliegen. „Dieses Kinderlachen vergisst man nicht. Diese Freude in unseren Augen und in den Augen der Kinder – da muss man nur einmal hinschauen und wir wissen, warum wir bei den Kinderfreund*innen tätig sind. 

Prokop bedankte sich bei allen Anwesenden, allen Mitarbeiter*innen, bei allen Bezirksorganisationen herzlich für tolle Zusammenarbeit und viele gemeinsame Erlebnisse. „Einmal Kinderfreund, immer Kinderfreund – das wird so bleiben. Ich freue mich auf die gemeinsamen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Wir müssen das Herz sein für die Politik dieser Stadt. Damit es vorangeht für die Kinder und Familien. Meine Tätigkeit bei den Kinderfreund*innen bleibt eine Herzensangelegenheit. Es ist wunderbar mit euch arbeiten zu dürfen. Herzlichen Dank und Freundschaft!“ 

Häupl zu Kinderrechten: Es muss ein Leichtes sein, flüchtende Kinder zu uns zu holen 

Überrascht wurde der scheidende Vorsitzende mit einer Laudatio von Michael Häupl, Alt-Bürgermeister und Volkshilfe Wien-Präsident. Die Location hatte für den Austria-Fan zwar seine Tücken, „gekommen bin ich aber trotzdem“. Kennengelernt habe man sich bereits in den 80igern. Häupl erinnerte sich an den Tag des Kindes im Kongresspark. Prokop moderierte auf der Bühne und „er agierte so hinreißend und fantastisch mit den Kindern auf Augenhöhe. Da war mir der Franz gleich sympathisch!“. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 

Man sei gemeinsam an viele Orten gewesen in ganz Wien, „nur nie zusammen im VIP-Raum von Rapid“. Häupl betonte die tolle Zusammenarbeit im Bezirk und die erfolgreiche politische Arbeit, die sich bis heute fortsetze. Zum Beispiel zeige sich das im Antrag der Konferenz zur Kindergrundsicherung. „Hier teilen wir politische Ansätze und wir werden das durchsetzen können. Denn irgendwann wird man den kleineren Regierungspartner in der Bundesregierung fragen müssen, wofür sie da sind“. Gleiches gelte für Asylfragen. Griechenland sei Mitglied der EU und damit seien Flüchtlingslager auf Lesbos in der EU. „Es müsse ein Leichtes sein, Kinder zu uns zu holen. Wer sich jemals mit einem Menschen auf Flucht unterhalten hat und erfährt, was sie am Fluchtweg und in ihren Heimatländern erlebt haben, und dabei nicht Tränen in die Augen bekommt, der muss herzlos sein. Das muss man jenen sagen, die behaupten, aus Afghanistan kommt keiner rein.“ 

Dieses Themenfeld sei ein gemeinsamer Grundwert. Genauso wie die Tatsache, dass der Kindergarten erste Bildungseinrichtung sei. Es dürfe keine sozialen Barrieren im Bildungsbereich geben. „Lieber Franz, ich möchte dir sehr herzlich für deine Tätigkeit bei den Kinderfreunden danken. Und ich bedanke mich noch mehr für deine Freundschaft!“, schloss Häupl.

Landeskonferenz: BV Franz Prokop, Alt-Bürgermeister Michael Häupl und der neue Vorsitzende Christian Oxonitsch
(c) Korp/Kinderfreunde

Oxonitsch: Mit Hand, Herz und Hirn – mit euch allen!

Im Zuge der Neuwahl wurde Franz Prokop zum Ehrenvorsitzen der Wiener Kinderfreunde ernannt. Christian Oxonitsch wurde mit 94,5 Prozent zum neuen Vorsitzenden der Kinderfreunde Wien gewählt. In seiner Dankesrede betonte er welch große Ehre es für ihn sei, den Vorsitz dieser traditionsreichen Organisation zu übernehmen.

Die letzten Monate waren für uns als Organisation, aber besonders für die Familien und die Kinder herausfordernd. Daher wird es unsere Aufgabe sein, wie wir diesen Kindern Halt und Zuversicht zurückgeben können“, betonte Oxonitsch. Als Kinderfreunde gelte es nun, neue Angebote aufzustellen.

Uns geht es darum allen Kindern Halt zu geben, in jeder Lebensphase, egal woher sie kommen oder wie groß das Börserl der Eltern ist. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben sich zu entfalten und mitzugestalten. 

„Halten, entfalten, gestalten“ – das sei der Auftrag für die Zukunft. Denn wer, wenn nicht die Kinderfreunde, ist die starke Lobby für die Kinder. Wer, wenn nicht die Kinderfreunde, setzen sich für gleiche Bildungschancen ein, für Antirassismus oder für die Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche. „Dabei lassen wir die Politik nie aus der Pflicht! Ob bei Einsparungen im Bildungssystem, im Elementarbereich, bei der dringend nötigen Ausbildungsoffensive der Elementarpädagog*innen – wir werden nicht still sein. Mit Hand, Herz und Hirn – mit euch allen!“