Tipps für den Schuleinstieg

Veröffentlicht am: 01.03.2022

Viele Eltern machen sich spätestens im letzten Kindergartenjahr Gedanken über den bevorstehenden Schuleintritt ihres Kindes. Hier haben wir ein paar Tipps für Sie, wie Sie ihr Kind so früh wie möglich gut darauf vorbereiten können.

(aus unserer neuen Ausgabe von "Kinder und Eltern" 1/2022)

Während Eltern oft verunsichert sind, ob ihr Kind diesen Übergang gut bewältigt und schon „schulreif“ ist, freuen sich die Kinder meistens sehr auf den neuen Lebensabschnitt als Schulkind. Begeisterung und Neugier sind wohl DIE wichtigsten Grundlagen für das Lernen. Denn Kinder lernen dann am leichtesten, wenn sie Freude an der Sache haben und von sich aus Erkenntnisse sammeln können.

Sehen Sie daher entspannt, mit Zuversicht und Stolz diesen großen Schritt Ihres Kindes auf sich zukommen. Geben Sie diese Vorfreude auf den Schuleintritt auch Ihrem Kind weiter und sprechen Sie mit Ihrem Kind viel darüber.

Möglichst viel Zeit im Kindergarten

Der bevorstehende Schuleintritt wird auch im Kindergarten gut vorbereitet. Dazu gehört auch, dass es sich in einer Gruppe wohlfühlt und seinen Platz unter Gleichaltrigen findet, seine sozialen Kompetenzen werden also gefördert. Fragen Sie ruhig dort nach, wie Sie Ihr Kind am besten zuhause unterstützen können. Auch das Portfolio des Kindergartens macht die Entwicklung Ihres Kindes gut sichtbar, nehmen Sie es auch ruhig zur Schuleinschreibung mit!

Ich kann was, ich bin stolz darauf!

Bald ein Schulkind zu sein, bedeutet auch zunehmend selbständig zu werden. Lassen Sie Ihr Kind daher viele Dinge selbständig erledigen (wie Masche binden, sich selbst Anziehen, …) und geben Sie ihm die notwendige Zeit, selbst Neues zu entdecken und Antworten auf Aufgaben zu finden.

Wenn ihr Kind manchmal frustriert ist, wenn etwas nicht gleich klappt, ermutigen Sie es und motivieren Sie es mit Lob. Weisen Sie es im Alltag immer wieder darauf hin, was es schon alles kann. Dranbleiben und Misserfolge aushalten, kann Ihr Kind schon vor Schuleintritt üben, es erhöht die Lernmotivation.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind viel über seine Gefühle. Es soll sich ernst genommen fühlen, wenn es Ihnen positive wie negative Erfahrungen mitteilen darf. Denn Lernen gelingt dann am besten, wenn es in einer angenehmen Atmosphäre stattfindet - Stress, Druck und Ängste hindern das Kind beim Denken und Lernen.

Bewegung fördert Konzentration

Besser konzentrieren kann sich Ihr Kind, wenn es zwischendurch turnen, hüpfen und sich bewegen kann. Das stärkt auch die Wahrnehmung Ihres Kindes für seinen Körper, die Koordination und das Gleichgewicht. Gehen Sie daher mit Ihrem Kind so oft wie möglich raus und gehen Sie so viel wie möglich im Alltag mit Ihrem Kind zu Fuß.

Bilderbücher gemeinsam lesen

Vorlesen und gemeinsam Bilderbücher anschauen sind besonders wichtig für späteres Lesen lernen und somit auch für den Erfolg in der Schule. Kinder können sich besser konzentrieren und kennen mehr Wörter wenn ihnen früh viel vorgelesen wurde. Auch das Erinnerungsvermögen wird gefördert. Wichtig: Beziehen Sie Ihr Kind beim Vorlesen mit ein, etwa durch Fragen, und lassen Sie es viel erzählen. 

Alle Sprachen fördern

Vor allem Eltern von mehrsprachigen Kindern machen sich besonders im letzten Kindergartenjahr nochmals Sorgen wegen der Sprachkompetenz ihres Kindes. Seit 2019 wird diese bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern durch einen Test (MIKA-D) überprüft.

Das Ergebnis entscheidet, ob das Kind als „Außerordentliche*r Schüler*in eingestuft wird und in einen Deutschförderkurs oder in eine Deutschförderklasse kommt. Wenn es als „außerordentlich“ eingestuft wird, muss am Ende des Semesters noch einmal getestet werden.

Vorbereitung auf den MIKA-D-Test

Bei MIKA-D werden den Kindern W-Fragen (wie, was, wann, wo, warum) zu einem Wimmelbild gestellt. Wenn Ihr Kind Wimmelbilder und W-Fragen also schon kennt, weiß es bei MIKA-D, was zu tun ist. Auch Bildgeschichten kommen bei MIKA-D vor. Die Kinder sollen dabei die Bilder beschreiben und etwas zu diesen erzählen. Auch das können Sie gut zu Hause üben.

Mag.a Dr.in Karin Steiner, fachliche Projektleitung von INTERREG-Mehrsprachigkeitsprojekten und Bildungskooperationen, Kinderfreunde Wien