Mit den richtigen Maßnahmen soziale Kontakte ermöglichen
Presseaussendung, 07. September 2021
Für die Kinderfreunde Oberösterreich ist der nahende Schulstart mit einem Déjà-Vu zum letzten Jahr verbunden. „Für uns ist die befürchtete Planlosigkeit voll eingetreten“, zeigt sich Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ völlig fassungslos. „Bund und Länder haben den Sommer wieder einmal verschlafen, sind untergetaucht und präsentieren halbherzige Lösungsvorschläge. Wo sind die Adaptierungen der Klassenräume? Wann wird das Thema Schule generell neu gedacht. Es braucht jetzt kleinere Klassengrößen, mehr Personal, mehr Budget für den Bildungsbereich – und all das nicht nur in Pandemiezeiten, sondern generell!“
Gratis Laptops ohne Selbstbehalt – Schulbuchaktion 2.0
Die Kinderfreunde begrüßen die Vergabe von Laptops an Schulkinder der 5. und 6. Schul-stufe, fordern aber auch ganz klar: Weg mit dem Selbstbehalt für Familien! „Wir finden es ist an der Zeit, für eine Schulbuchaktion 2.0 und dabei dürfen keinerlei Kosten für Eltern anfallen. Immer mehr Familien sind von Armut betroffen, da können 100 Euro Selbstbehalt zu massiven Problemen führen. Wo ein Wille, da auch ein Weg, um allen Kindern kostenlos ein Notebook zur Verfügung zu stellen.“
Lerndefizite aufholen – Kostenfreie Nachhilfe an Schulen
Vor 18 Monaten war die erste Home-Schooling Phase. Viele Kinder waren für Lehrer*innen nicht mehr erreichbar und von der Bildung ausgeschlossen. „Es braucht jetzt ein Bündel an zielgerichteten Maßnahmen, um die Lerndefizite aufzuholen. Dazu zählt etwa kostenfreie Nachhilfe direkt in den Schulen, um nicht das Budget der Familien durch private Nachhilfe zusätzlich zu belasten“, so Schwandner. „Bis jetzt gab es viele Versprechen, aber noch unzureichende Handlungen seitens der Bundesregierung.“
Kein Verständnis für Schulabmeldungen
Für die Kinderfreunde Oberösterreich ist es nicht nachvollziehbar, dass immer mehr Eltern ihre Kinder von einem Schulbesuch abmelden. „Die Schule ist für die Kinder viel mehr als nur Rechnen und Schreiben zu lernen. Sie ermöglicht den Kindern Stabilität, einen Alltag und sie erlangen Selbstständigkeit. Die Schule ist ein Ort der sozialen Kontakte, sie stärkt die soziale Kompetenz und das ist für Kinder ganz wesentlich.“ Schwandner appelliert abschließend auch noch an die Lehrer*innen, keinen unnötigen Leistungsdruck auszuüben, es geht in die-ser Phase immer noch um die Gemeinschaft und das Soziale. „Wir fordern daher auch ganz klar einen Ausbau der schulpsychologischen Angebote direkt an Schulen, denn das soziale Verhalten kann nicht allein von den Pädagog*innen gefördert und gestärkt werden.“
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