Kinderfreunde organisieren DEMO für Kinder

Fokus jetzt auf KINDERRECHTE legen

Presseaussendung, 22. Juni 2021


Linz, 22.06.2021. Die Kinderfreunde Oberösterreich veranstalten am Freitag, 2.7. ab 14 Uhr eine Kinderrechte-Demo in Linz. Treffpunkt ist vor dem Musiktheater im Volksgarten. Der Umzug bewegt sich über die Landstraße und versammelt sich vor dem Landhaus zur Abschlusskundgebung. Für ein buntes Rahmenprogramm sorgen Kreativstationen der Kinderfreunde sowie die beliebten Stelzengeher Bamboomoon. Weiters sind die jungen Teilnehmer*innen aufgerufen, sich zu verkleiden – immerhin muss auch der Fasching noch nachgefeiert werden.


Die letzten Monate waren für uns alle anstrengend. Vor allem die Kinder mussten auf vieles verzichten was ihnen Freude bereitet oder was sie gar für ein gesundes Heranwachsen benötigen. Wichtige Entwicklungen im kindlichen Gehirn fanden während der Lockdown-Phasen nur eingeschränkt statt. Es fehlt den Kindern nach wie vor ein direktes Sprachrohr in die Politik, um auf ihre Bedürfnisse aufmerk-sam zu machen. „Wir Kinderfreunde leben aktive Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen und genau das fehlt uns in der aktuellen Gesundheitskrise enorm. Daher fordern wir stellvertretend für sie, ihnen ihre Rechte und Freiheiten zurückzugeben und jetzt eine Corona-Aufarbeitungsoffensive zu starten“, sagt Doris Margreiter, Geschäftsführerin der Kinderfreunde Oberösterreich und weiter: „Wir nutzen diesen Freitagnachmittag, um gemeinsam mit Kindern und ihren Familien laut zu sein und wieder einen Fokus auf ihre Rechte zu legen. Wir müssen den Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass uns ihre Anliegen wichtig sind und, dass wir ihnen Perspektiven geben.“


Es braucht Gemeinschaft


Kinder brauchen wieder Gemeinschaft – im Freizeitbereich genauso wie in der Schule. Die Politik muss sich jetzt Gedanken machen, wie im Herbst ein sicherer Unterricht ohne Schichtbetrieb möglich ist. „Erneute Schulschließungen müssen um jeden Preis verhindert werden“, so Roland Schwandner, Vor-sitzender der Kinderfreunde OÖ. „Auch Projektwochen und Schulausflüge müssen für Kinder wieder möglich sein. Denn diese stärken die Gemeinschaft, fördern die soziale Kompetenz und schaffen vor allem auch Erinnerungen fürs Leben.“ Darüber hinaus fordern die Kinderfreunde einen Ausbau von niederschwelligen, schulpsychologischen Angeboten, einen Ausbau von krankenkassenfinanzierten Therapien, aber auch einen Ausbau von Gewaltschutzangeboten.


Auch im Freizeitbereich muss für Kinder die Normalität zurückkehren. „Es braucht eine‚ Entkriminalisierung‘ der sozialen Kontakte. Kinder wollen ihre Freunde treffen, Geburtstagspartys feiern und im Verein aktiv sein. All das sollte unter Einhaltung gewisser Hygienemaßnahmen möglich sein“, so Schwandner.


Stresssituation der Eltern verbessern


Eltern leisteten teilweise Übermenschliches. Die Kombination Homeoffice & Homeschooling, Zukunftsängste, finanzielle Sorgen und vieles mehr, haben sich negativ auf die Lebenswelten der Eltern – und folglich auch auf die der Kinder – ausgewirkt. Es ist an der Zeit, die Stresssituation der Eltern zu verbessern. „Wir fordern für Eltern beitragsfreie Kinderbildungseinrichtungen ab der Geburt. Eltern brauchen Planungssicherheit und dürfen vor keine unnötigen finanziellen Sorgen gestellt werden“, sagt Schwandner. „Für uns darf Bildung ohnehin nichts kosten, denn alle Kinder sollen mit den gleichen Voraussetzungen aufwachsen können.“

Daher werden bei den Kinderfreunden auch Rufe nach einer Schulbuchaktion 2.0 lauter! „Kostenlose Schulbücher für alle war in den 1970er Jahren unter Kreisky eine wahre Errungenschaft. Nun ist es an der Zeit, den neuen Technologien zu folgen und darauf zu achten, dass alle Kinder dieselben Voraus-setzungen für eine Teilnahme am Unterricht haben“, sagt Roland Schwandner. „Daher fordern wir für alle Kinder einen gratis Laptop sowie kostenlose Internetverbindung, um nicht aus dem Bildungsbe-reich ausgeschlossen zu werden.“
Bessere Rahmenbedingungen für Personal in Kinderbildungseinrichtungen
Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig elementarpädagogische Einrichtungen für unsere Gesellschaft sind. Sie unterstützen Eltern bei der Erziehungsarbeit und der notwendigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Den Kindern geben sie die notwendige Stabilität und fördern ihre sozialen Kompetenzen. Es ist jetzt notwendig, diese Arbeit so zu organisieren, dass immer, überall, kostenlos und für alle Kin-der die beste Bildung angeboten werden kann. Es ist aber auch notwendig die Rahmenbedingung für Pädagog*innen und Helfer*innen zu verbessern. „Gerade jetzt sollte diesem Bereich in der Gesellschaft mehr Bedeutung gegeben werden“, so Schwandner. „Es braucht jetzt Investitionen, um die Senkung der Gruppengröße umzusetzen. Es entlastet das Personal, erhöht die Attraktivität dieses Berufsfeldes und wirkt sich folglich auch positiv auf die Entwicklung der Kinder aus.“
Darüber hinaus fordern die Kinderfreunde einen Ausbau der Fördermittel für Sprach- und Integrationsförderung. Das Thema Integration in elementaren Bildungseinrichtungen wird immer bedeutender. Es geht hier zum einen um Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch um Kinder, die aufgrund verschiedener Umstände ein erhöhtes Betreuungsausmaß benötigen. „Uns ist es besonders wichtig, dass alle Kinder optimale und vor allem gleiche Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben haben.“, so Schwandner.


Kinderrechte-Demo*


Freitag, 2. Juli 14 Uhr Treffpunkt Musiktheater/Volksgarten
Programmablauf: Kreativstationen der Kinderfreunde Straßenkreiden, Musikinstrumente basteln, Steine bemalen; als Showacts mit dabei die Stelzengeher Bamboomoon; vor Ort wird es das längste Kinderrechte-Transparent geben; gemeinsamer Umzug über die Landstraße mit viel Musik und am besten verkleidet; Abschlusskundgebung gegen 15.30 Uhr vor dem Landhaus.


„Wir freuen uns, wenn auch viele Familien mit den Kinderwägen kommen, um einen Kinderwagen-Konvoi über die Landstraße zu machen. Sind wir gemeinsam laut für die Kinderrechte. Das aktuelle Infektionsgeschehen, die Auslastung in der Krankenversorgung sowie die Durchimpfungsrate erlauben es, den Kindern jetzt wieder ihr gewohntes Leben zurückzugeben – und das fordern wir u.a. bei der großen Kinderrechte-Demo ein!“, schließt Doris Margreiter.

 

Die Kinderfreunde-Forderungen auf einen Blick:


...FÜR KINDER & JUGENDLICHE:
1. Allen Kindern ihre Rechte und Freiheiten zurückgeben.
2. Corona Aufarbeitungsoffensive

...FÜR ELTERN:
1. Beitragsfreie Bildungseinrichtungen ab der Geburt
2. Gratis Laptop + Internet für alle Schulkinder


...FÜR Pädagog*innen und Helfer*innen:
1. Senkung der Gruppengröße + Ausbildungsoffensive
2. Individuelle Fördermaßnahmen für alle Kinder


*Natürlich werden alle Corona-Maßnahmen eingehalten und ein eigenes Ordner*innen-Team sorgt für Sicherheit der Teilnehmer*innen.

 

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Romana Philipp
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