Leserbrief zur Sonntagsöffnung

Leserbrief, 15. Dezember 2021

 

Diesen Sonntag ist es nun so weit: Der Handel öffnet seine Pforten, um das Weihnachtsgeschäft „nach holen zu können“.

Ich finde, es zeigt einmal mehr, wo mittlerweile die Prioritäten liegen bzw. wo sie nicht liegen – nämlich nicht bei den Bedürfnissen der Familien und den Kindern. Bei allem Verständnis für die wirtschaftliche Notlage im Handel, müssen dennoch andere Wege gefunden werden. Es ist nicht ok, wenn Familien nun für das katastrophale Krisenmanagement der Regierung herhalten müssen. Der Sonntag ist in Österreich ein traditioneller gemeinsamer Tag mit der Familie, fokussiert auf den Zusammenhalt und auf unsere so wichtigen Werte. Dieser Tag darf den Kindern auf keinen Fall genommen werden. Familien benötigen einen freien Sonntag zur Regeneration, Erholung und Familienzeit. Hier darf kein zusätzlicher Druck von Sonntags-Dienstplänen im Handel entstehen. Es gibt andere Bereiche, in denen wir dem Personal dankbar sind, dass sie auch sonntags ihren wertvollen Dienst für die Menschheit erbringen. Dem Shopping-Rausch nach gehen zu können, zählt da definitiv nicht dazu. Wir Kinderfreunde warnen ausdrücklich: Ausnahmen für eine langfristige Sonntagsöffnung würden sich immer finden. Es liegt an uns, andere Wege zu wählen, um eine Sonntags-Öffnung nicht durch die Hintertür zur Normalität werden zu lassen. Ich gehe diesen Sonntag nicht einkaufen, sondern verbringe ihn mit meiner Familie und meinen beiden Kindern.

 

Roland Schwandner

Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ

 

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