Es braucht konkrete Maßnahmen gegen Teuerung für armutsbetroffene Familien und Kinder
Presseaussendung, 23. August 2022
Die aktuelle Situation, mit einer bei 9,3 Prozent liegenden Inflation, ist gerade für Familien und Alleinerziehende besonders belastend. Der Lebensmitteleinkauf wird damit für viele Menschen – insbesondere für solche mit geringem Einkommen – zu einer großen Herausforderung. „33.000 armutsgefährdete Kinder gab es bereits vor den aktuellen Teuerungen in Oberösterreich, diese Zahl wird sich rasant erhöhen, wenn nicht umgehend entlastende Maßnahmen gesetzt werden!“ fordert Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde Oberösterreich. „Es kann nicht sein, dass Eltern ihren Kindern am Monatsende nicht einmal mehr ein vernünftiges Essen auf den Tisch stellen können. Die Politik muss endlich handeln“, so Schwandner. Ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel etwa, wie in anderen Ländern schon längst umgesetzt, würde zu großen Erleichterungen im täglichen Leben von Familien führen.
Finanzielle Grundsicherung für alle Kinder
Armut bei Kindern und Jugendlichen führt nachweislich zu vermehrten chronischen Erkrankungen im Erwachsenenalter, Benachteiligung bei der Bildung und Entwicklungsverzögerungen. Es braucht daher eine einheitliche finanzielle Grundsicherung für alle Kinder, einkommensschwache Familien bedürfen eines Auffangnetzes seitens der Politik.
Gefordert werden konkrete Maßnahmen, die in allen anderen Bundesländern längst umgesetzt werden und Familien konkret den Alltag erleichtern. Zweieinhalb Jahre Corona haben viele Kinder und Jugendliche gesellschaftlich isoliert, die derzeitigen finanziellen Belastungen führen aber wiederum zu Ausschluss. „Gerade in den Ferien sollten Kinder Spaß haben und Familien sich von den Herausforderungen von Schul- und Berufsalltag erholen dürfen“, meint Schwandner. Vielen Eltern fehlt es aber an finanziellen Mitteln, um ihren Kindern diese Teilhabe zu ermöglichen oder mit ihnen Urlaub zu machen. Die Kinderfreunde haben daher Kindern aus sozial schwächeren Familien kostenlos eine Urlaubswoche in einem Feriencamp ermöglicht.
Forderung einer kostenlosen Nachmittagsbetreuung in OÖ
Einmal mehr wird auch auf die Wichtigkeit einer kostenlosen Nachmittagsbetreuung für Kinder hingewiesen oder etwa, dass der Selbstbehalt für Kinder- und Schüler:innentransporte vorübergehend entfällt. Gerade der Schulanfang stellt viele Eltern finanziell vor große Herausforderungen, die Kinderfreunde OÖ bieten daher gebrauchte und gut erhaltenen Schultaschen zum Schulstart an. Die Kinderfreunde fordern aber auch gleichzeitig eine Erhöhung des Schulstartgeldes. Die teilweise nicht zu bewältigenden Strom- und Gasnachzahlungen verschärfen die angespannte Situation vieler Familien, es muss daher alles getan werden, um Strom- und Gasabschaltungen in Haushalten mit Kindern zu vermeiden. „Es ist an der Zeit, dass die Politik ihre Ferien beendet und sofortige Maßnahmen setzt, damit unsere Kinder nach dieser langen, herausfordernden Corona-Zeit durch die Teuerungen nicht noch zusätzlich belastet werden“, schließt Schwandner.
PDF-Download
Presseanfragen
Romana Philipp
Mobil: 0699/ 16 886 044
romana.philipp@kinderfreunde.cc