Mehr Wertschätzung und mehr „Knödel“ für den Kinderbildungs- und betreuungsbereich
Presseaussendung, 20. Jänner 2022
Am 24.01.2022 findet bereits zum fünften Mal österreichweit der Tag der Elementarbildung statt. Es geht darum, den Wert der Elementarbildung in den Mittelpunkt zu stellen. Auch die Kinderfreunde skizzieren rund um diesen Tag zentrale Forderungen und zeigen Problemfelder auf.
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen systemrelevant sind. „Die tägliche Arbeit des Personals in den Einrichtungen ist essenziell, doch die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen machen es für die Mitarbeiter:innen immer schwieriger“, sagt Petra Sucherbauer, Geschäftsführerin der Familienzentren GmbH der OÖ Kinderfreunde.
Die Familienzentren GmbH der OÖ Kinderfreunde ist eines der größten Trägerunternehmen in Oberösterreich mit aktuell rund 80 Kinderbildungseinrichtungen. Die 600 Mitarbeiter:innen betreuen täglich bis zu 5.000 Kinder. Die Kinderfreunde setzen zahlreiche Maßnahmen, um die Arbeitsbedingungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten für ihre Mitarbeiter:innen so attraktiv wie möglich zu gestalten. „Für jede unserer Einrichtungen stehen Pädagoginnen für die Qualitätssicherung zur Verfügung. Das macht uns als Träger einzigartig. Unsere mobilen Pädagoginnen beraten und betreuen die Kolleg:innen vor Ort regelmäßig. Das entlastet die Leiter:innen enorm und unterstützt auch bei komplexen Problemstellungen. Doch wir merken, dass es immer herausfordernder wird“, sagt Sucherbauer.
Ausbildungsoffensive
Wie alle Träger müssen auch die Kinderfreunde damit umgehen, dass es immer herausfordernder wird, Personal zu rekrutieren. „Es braucht ein großzügiges Umdenken für diesen Bereich. Besonders bei der Ausbildung ist rasches Handeln notwendig. Neben einem Ausbau der berufsbegleitenden Ausbildungsmöglichkeiten, halten wir den Ausbau der Fördermittel für Sprach- und Integrationsförderung für besonders wichtig und zukunftsweisend“, so Petra Sucherbauer. „Wir werden uns in Zukunft noch stärker dafür einsetzen, dass auch die Nachmittagsbetreuung mit den notwendigen Standards ausgestattet wird. In unseren Einrichtungen achten wir auf hohe pädagogische Qualität und bauen diese durch gezielte Weiterqualifizierung für Betreuer:innen in Ganztagsschulen fortlaufend aus.“
Der größte Schatz unserer Gesellschaft
Aus persönlichen Gesprächen mit den Mitarbeiter:innen wissen die Kinderfreunde, dass dieser Job für viele eine Bereicherung ist. „Unsere Kolleg:innen erzählen uns, diesen Beruf aus tiefster Überzeugung gewählt zu haben, um einen wichtigen Beitrag für unsere Kinder zu erbringen. Den größten Schatz unserer Gesellschaft. Zahlreiche schöne Erlebnisse und Erfolge aus ihrer täglichen Arbeit mit Kindern bestätigen sie darin. Umso mehr ist es von Bedeutung, die Rahmenbedingungen dieser wichtigen Arbeit mit Kindern zukunftsfit zu machen, so Petra Sucherbauer. Gute Bildung und Betreuung von klein auf ist die beste Voraussetzung, dass sich Kinder von Anfang an optimal entfalten können. Nach dieser Überzeugung arbeiten die Kinderfreunde. #halten #entfalten #gestalten
Bildungsstätte vs. Aufbewahrungsstätte
Es war ein langer Weg, den Kinderbildungs – und betreuungsbereich aufzuwerten und öffentlich darzustellen, dass in der Krabbelstube und im Kindergarten Bildung geschieht und nicht nur „gespielt und gebastelt wird“. „Wir blicken bestürzt auf die aktuellen Entwicklungen. Die Personalknappheit sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen erschweren die Arbeit massiv. 23 Kinder in einer Kindergarten-Gruppe sind zu viel. Wir fordern einmal mehr einen besseren Betreuungsschlüssel, damit Kinder besser individuell gefördert werden können und die Mitarbeiter:innen nicht immer an ihre absoluten Grenzen gehen müssen.“, sagt Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ. „Aus Gesprächen mit unserem Personal wissen wir, es braucht mehr Vorbereitungszeiten sowie mehr Zeit für Teamgespräche, denn all das wirkt sich auf die bestmögliche Entfaltung der Kinder aus“.
Ausbau der Fördermittel
Für die Kinderfreunde ist darüber hinaus der Ausbau der Fördermittel für Sprach- und Integrationsförderung besonders wichtig und zukunftsweisend. „Das Thema Integration in elementaren Bildungseinrichtungen wird immer bedeutender. Es geht hier zum einen um Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch um Kinder, die aufgrund verschiedener Umstände ein erhöhtes Betreuungsausmaß benötigen. Uns Kinderfreunden ist es wichtig, dass alle Kinder optimale und vor allem gleiche Voraussetzungen für einen guten Start haben. Daher ist es auch wichtig, ein einheitliches Bundesrahmengesetz zu beschließen. Es braucht jetzt ein Umdenken und vor allem mehr Budget. Wir fordern stärker denn je eine Kindergarten-Milliarde. Das sind wir dem Personal, aber auch den Kindern schuldig“, schließt Schwandner.
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