Am 20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte
Linz, 15, November 2023
Im Jahr 1989 wurde weltweit ein Meilenstein für Kinder und Jugendliche gesetzt: die Vereinten Nationen haben ein Übereinkommen über die Rechte des Kindes (UN-Kinderrechtskonvention), beschlossen, das am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen wurde. Mit der Ratifikation der Kinderrechtskonvention im Jahr 1992 hat sich auch Österreich verpflichtet, die Rechte von Kindern und Jugendlichen einzuhalten.
Nun steht dieser wichtige Tag wieder bevor. „Wir wollen die Kinderrechte sichtbar machen und gleichzeitig wichtige Forderungen formulieren!“, sind sich der Sozialdemokratische Gemeindevertreter*innenverband Oberösterreichs (GVV), die SPÖ Oberösterreich und die Kinderfreunde Oberösterreich einig und betonen: „Wir sehen es als unsere gemeinsame Aufgabe, die Einhaltung und Umsetzung der Kinderrechte kontinuierlich einzufordern. Gerade in Krisenzeiten ist das noch wichtiger!“ Im Zuge der Kinderrechte-Woche hissen die Vertreter:innen Bettina Lancaster (GVV), Michael Lindner (SPÖ) und Helmut Gotthartsleitner (Kinderfreunde) eine Kinderrechte-Fahne vor der SP-Landesgeschäftsstelle. Dies geschieht auch vor den Gemeindeämtern aller SP-geführten Gemeinden in Oberösterreich, um ein Zeichen für Kinderrechte zu setzen.
Kinderschutz + Klimaschutz = Kinderrechte
Kinder haben das Recht auf ein gesundes und sicheres Aufwachsen. Kinderschutz ist somit kein Privileg, sondern ein fundamentales Menschenrecht. „Gerade der Kinderschutz ist ein essenzielles Kinderrecht, das in unserer Gesellschaft oberste Priorität haben muss!“ sagt Helmut Gotthartsleitner, Vorsitzender der Kinderfreunde OÖ. Auch die Klimakrise stellt uns aktuell vor große Herausforderungen. Der menschgemachte Klimawandel verschärft Ungleichheiten und stürzt die Kinderrechte in eine Krise. „Wenn wir gemeinsam für das Wohlergehen aller Kinder - egal wo auf der Welt - weiterhin arbeiten und kämpfen möchten, müssen wir verstehen wie die Klimakrise Kinder und ihre Rechte verletzt. Die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern sollte in allen Angelegenheiten vorrangig sein!“ so Gotthartsleitner. Für die Kinderfreunde ist somit klar: Klimaschutz ist ein Kinderrecht – auch wenn es noch nicht dezidiert als Kinderrecht in der Kinderrechtskonvention verankert ist. „Das muss sich ändern!“, betont Gotthartsleitner und mit dieser Forderung sind die Kinderfreunde nicht allein, denn zahlreiche andere Kinderrechts-Organisationen setzen sich dafür ein, dass sich das ändert. „Wir wollen zu den acht Artikeln, die seit 2011 im Bundesverfassungsgesetz über die Rechte der Kinder verankert sind, ein umfassendes Kinderrecht auf Klimaschutz in der Bundesverfassung festschreiben“, fordert der Vorsitzende der Kinderfreunde OÖ.
Gemeinden als Hort für Kinderrechte
Die Gemeinden tragen einen großen Teil dazu bei, dass Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen und sich frei entwickeln und entfalten können. Um dies zu gewährleisten, „müssen Kinderrechte aktiv gelebt werden. Indem Kinder bei uns in den Gemeinden schon ab der Elementarbildung ihre Rechte wahrnehmen können, erhalten sie die Möglichkeit, ihr volles Potenzial zu entfalten und lernen aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben“, so die Landesvorsitzende des GVV OÖ, Bundesrätin Bettina Lancaster, die weiters betont: „Kinder sind nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart unserer Gemeinden. Ihr Recht auf Bildung, Schutz vor Gewalt, Gesundheitsversorgung und Beteiligung am gesellschaftlichen Leben sind von entscheidender Bedeutung für ihre ganzheitliche Entwicklung. Eine Gemeinde, die Kinderrechte respektiert und fördert, investiert in eine nachhaltige und inklusive Zukunft, in der jedes Kind die Chance hat, sich optimal entwickeln zu können.“
Chancengleichheit für alle Kinder
In seiner Funktion als Kinderschutz-Landesrat sieht Michael Lindner die Stärkung der Kinderrechte, den Ausbau der Gewaltprävention sowie die Bekämpfung der Kinderarmut als seine wesentlichsten Aufgaben: „Kinderrechte sind gerade deshalb so wichtig, weil die Perspektiven ungleich verteilt sind. Daher möchte ich eine starke Stimme für die sein, die oft nicht gehört werden. Die Zukunft unserer Kinder darf nicht davon abhängen, wo und in welchen Verhältnissen sie geboren wurden. Sie haben das Recht auf ein sorgenfreies Erwachsenwerden. Wir müssen daher für ein entsprechendes Umfeld sorgen, damit das möglich ist. Kinder brauchen eine starke Lobby und für mich gibt es keine edlere Herausforderung als den Kampf gegen Kinderarmut“, so Lindner. In Österreich ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, wobei die Teuerung diese Umstände noch weiter verschärft hat. „Das ist für mich ein Umstand, der in einem reichen Land wie Österreich nicht tragbar ist. Ich setze mich daher für die Einführung einer Kindergrundsicherung ein – damit jedes Kind unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern alle Chancen hat“, so der Kinderschutz-Landesrat. Aktuell läuft in Oberösterreich die Kinderschutzkampagne „Gewalt gegen Kinder #hautnichthin“, die darauf abzielt, für mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu sorgen. „Leider ist die Ohrfeige für knapp ein Viertel der Menschen in Österreich noch immer keine gewaltbehaftete Erziehungsmaßnahme. Mit dieser Kampagne wollen wir die Einstellung der Oberösterreicher:innen ändern und darauf aufmerksam machen, dass Kinder das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben“, erklärt Kinderschutz-Landesrat Lindner.
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