Häupl zu Kinderrechten: Es muss ein Leichtes sein, flüchtende Kinder zu uns zu holen
Überrascht wurde der scheidende Vorsitzende mit einer Laudatio von Michael Häupl, Alt-Bürgermeister und Volkshilfe Wien-Präsident. Die Location hatte für den Austria-Fan zwar seine Tücken, „gekommen bin ich aber trotzdem“. Kennengelernt habe man sich bereits in den 80igern. Häupl erinnerte sich an den Tag des Kindes im Kongresspark. Prokop moderierte auf der Bühne und „er agierte so hinreißend und fantastisch mit den Kindern auf Augenhöhe. Da war mir der Franz gleich sympathisch!“. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Man sei gemeinsam an viele Orten gewesen in ganz Wien, „nur nie zusammen im VIP-Raum von Rapid“. Häupl betonte die tolle Zusammenarbeit im Bezirk und die erfolgreiche politische Arbeit, die sich bis heute fortsetze. Zum Beispiel zeige sich das im Antrag der Konferenz zur Kindergrundsicherung. „Hier teilen wir politische Ansätze und wir werden das durchsetzen können. Denn irgendwann wird man den kleineren Regierungspartner in der Bundesregierung fragen müssen, wofür sie da sind“. Gleiches gelte für Asylfragen. Griechenland sei Mitglied der EU und damit seien Flüchtlingslager auf Lesbos in der EU. „Es müsse ein Leichtes sein, Kinder zu uns zu holen. Wer sich jemals mit einem Menschen auf Flucht unterhalten hat und erfährt, was sie am Fluchtweg und in ihren Heimatländern erlebt haben, und dabei nicht Tränen in die Augen bekommt, der muss herzlos sein. Das muss man jenen sagen, die behaupten, aus Afghanistan kommt keiner rein.“
Dieses Themenfeld sei ein gemeinsamer Grundwert. Genauso wie die Tatsache, dass der Kindergarten erste Bildungseinrichtung sei. Es dürfe keine sozialen Barrieren im Bildungsbereich geben. „Lieber Franz, ich möchte dir sehr herzlich für deine Tätigkeit bei den Kinderfreunden danken. Und ich bedanke mich noch mehr für deine Freundschaft!“, schloss Häupl.
Oxonitsch: Mit Hand, Herz und Hirn – mit euch allen!
Im Zuge der Neuwahl wurde Franz Prokop zum Ehrenvorsitzen der Wiener Kinderfreunde ernannt. Christian Oxonitsch wurde mit 94,5 Prozent zum neuen Vorsitzenden der Kinderfreunde Wien gewählt. In seiner Dankesrede betonte er welch große Ehre es für ihn sei, den Vorsitz dieser traditionsreichen Organisation zu übernehmen.
Die letzten Monate waren für uns als Organisation, aber besonders für die Familien und die Kinder herausfordernd. Daher wird es unsere Aufgabe sein, wie wir diesen Kindern Halt und Zuversicht zurückgeben können“, betonte Oxonitsch. Als Kinderfreunde gelte es nun, neue Angebote aufzustellen.
Uns geht es darum allen Kindern Halt zu geben, in jeder Lebensphase, egal woher sie kommen oder wie groß das Börserl der Eltern ist. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben sich zu entfalten und mitzugestalten.
„Halten, entfalten, gestalten“ – das sei der Auftrag für die Zukunft. Denn wer, wenn nicht die Kinderfreunde, ist die starke Lobby für die Kinder. Wer, wenn nicht die Kinderfreunde, setzen sich für gleiche Bildungschancen ein, für Antirassismus oder für die Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche. „Dabei lassen wir die Politik nie aus der Pflicht! Ob bei Einsparungen im Bildungssystem, im Elementarbereich, bei der dringend nötigen Ausbildungsoffensive der Elementarpädagog*innen – wir werden nicht still sein. Mit Hand, Herz und Hirn – mit euch allen!“