Von 17.08.2020 – 28.08.2020 erlebten knapp 40 Kinder mit und ohne Migrationshintergrund zwei Wochen voller Kreativität, gegenseitigem Kennenlernen und einen spielerischen Zugang zur deutschen Sprache.
Kinder aus migrantischen Familien, bei denen zuhause primär die Sprache des Herkunftslandes gesprochen wird, haben seit jeher den Nachteil, dass ihre Sprachentwicklung in Deutsch über die Sommerferien im Vergleich zu ihren österreichischen FreundInnen zurückfällt.
Gerade heuer war dieses Phänomen besonders stark zu spüren, denn wie fast immer waren es auch während des Lock-Downs und im Home-Schooling die sozial schwächeren Kinder, die am meisten betroffen waren.
Die Familienakademie Mühlviertel hat sich daher gemeinsam mit zahlreichen Gemeinden im westlichen Bezirk Perg zum Ziel gesetzt gerade heuer, auch wenn es zahlreiche Corona-bedingte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten galt, das Projekt durchzuführen. Unterstützt wurden sie dabei von der Integrationsstelle Oberösterreich.
„Die Junior-Kreativ-Werkstatt ermöglicht Kindern mit verschiedenen kulturellen Hintergründen und nationalen Wurzeln, spielerisch ihren Wortschatz zu bereichern, neue Freundschaften zu knüpfen, sowie auch ihr Toleranzgefühl für andere Nationen zu stärken. Das interkulturelle BetreuerInnenteam legte sehr viel Wert darauf, dass sich die Kinder neben den zahlreichen pädagogischen Übungen auch während des restlichen Tages auf Deutsch unterhalten, um keinen aus der Gruppe auszuschließen“, so Martin Kraschowetz, der Vorsitzende der Familienakademie Mühlviertel.
Im Zentrum aller Aktivitäten lagen Kreativität, gemeinsames Gestalten, Kommunikation und die Zusammenarbeit. Jeden Tag hatten die Kinder die Möglichkeit, das Programm selber mitzugestalten. Angefangen von Basteln, Theaterspielen, T-Shirts bemalen, Spielen rund um die Kinderrechte, bis hin zu sportlichen Aktivitäten.
„Gerade bei Kindern mit nicht deutscher Muttersprache vermindert eine verzögerte Sprachentwicklung ihre individuellen Lebenschancen im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig möchten wir auch die interkulturellen Kompetenzen aller Kinder, auch jener ohne Migrationshintergrund fördern“, betont Kraschowetz. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir auch in diesem schwierigen Jahr eine Kooperation mehrerer Gemeinden auf die Beine stellen konnten und für die Kinder dieses Projekt umsetzen können“, so Kraschowetz abschließend.