Integratives Kultur- und Sprachprojekt mit Kindern im Mühl-fun-viertel. Kinder und Jugendliche aus MigrantInnenfamilien verbrachten gemeinsam mit österreichischen Kindern eine integrative Sprachwoche im Mühl-fun-viertel.
Klaffer/Hochficht.: Die Themen Integration und Inklusion werden immer wichtiger in unserer Gesellschaft. Vor allem bei Kindern kann hier viel für die Zukunft bewirkt werden.
In Oberösterreich spricht knapp jeder fünfte Schüler zu Hause nicht Deutsch. Dabei ist allgemein bekannt, dass das Beherrschen der Deutschen Sprache einer der Schlüsselfaktoren für ein gelungenes Zusammenleben ist. Migrantische Kinder im Alter von 6-12 Jahren die daheim nicht Deutsch sprechen, haben in ihrer deutschen Sprachentwicklung einen Nachteil gegenüber einheimischen Kindern, den sie oft später nicht mehr aufholen.
Dieser Chancenungleichheit wirkt die Familienakademie Mühlviertel mit der „Junior-Kreativ-Werkstatt“ entgegen. Mit Unterstützung der Integrationsstelle des Landes OÖ, bringt die Familienakademie Kinder aus einheimischen Familien und migrantischen Familien zusammen und lässt sie gemeinsam an kreativen Projekten mit der Arbeitssprache Deutsch arbeiten. So auch in der Osterwoche von 10.04.2017 – 14.04.2017 im Mühl-fun-viertel in Klaffer am Hochficht, wo 24 Kinder unter Betreuung eines interkulturellen Teams teilnahmen.
„Man kann nicht nicht kommunizieren, so eine bekannte Erkenntnis. Es ist erstaunlich zu sehen, wie rasch Kinder zueinander fanden und auch füreinander Verantwortung übernahmen, wenn sie gemeinsam Spaß in einer unbeschwerten Umgebung haben. So unterstützten Kinder mit deutscher Muttersprache sehr rasch jene, die sich schwerer taten“, so Mag. Florian Gérard, der zuständige Bereichsleiter der Familienakademie.
Ein Teil des Konzeptes baut auch darauf auf, dass die einheimischen Kinder in dem kreativen, erlebnisreichen Projekt eventuelle Vorurteile abbauen können und ihre eigenen interkulturellen Kompetenzen erweitern. Die migrantischen Kinder wiederum werden im Selbstwert gestärkt und ermutigt, sich die deutsche Sprache auch wirklich zuzutrauen.
Das Projekt war wie bereits im letzten Jahr ein voller Erfolg und die Kinder fuhren gestärkt und mit mehr Mut zur deutschen Sprache nachhause. Nicht zuletzt entstanden unter den Kindern interkulturelle Freundschaften, die ein friedliches und solidarisches Zusammenleben auch nachhaltig fördern.