Die Kinderfreunde Mühlviertel veranstalteten, unterstützt vom EU-Programm Erasmus+ Jugend in Aktion, von 23.11.2019 – 30.11.2019 in Klaffer/Hochficht ein internationales Seminar mit PartnerInnen aus sieben europäischen Ländern und einer österreichischen Gruppe.
Wie leitet und führt man eine Gruppe mit demokratischen Methoden? Wie gelingt das auch gerade in der Arbeit mit Jugendlichen mit Beeinträchtigung?
Diesen und weiteren Fragen widmeten sich JugendarbeiterInnen aus ganz Europa bei einem internationalen Seminar mit dem Titel „Democratic Leadership und Inclusion“ im November 2019 im Mühl-fun-viertel.
In diesem Erasmus+ Jugend in Aktion Seminar konnten 24 JugendarbeiterInnen aus Rumänien, Albanien, Portugal, Litauen, Deutschland, Italien, Estland und Österreich erlernen, wie sie dieses Konzept mit den Ihnen anvertrauten Jugendlichen in den Heimatländern anwenden können. Der Fokus lag dabei klar auf Jugendlichen mit Beeinträchtigung oder Gruppen, die sozial ausgegrenzt sind.
„Um das Konzept der demokratischen Führung verstehen und anwenden zu können, wurde mit den TeilnehmerInnen auch vorab bereits an zahlreichen Grundlagen gearbeitet. So wurde zum Beispiel der Unterschied zwischen Integration und Inklusion aufgearbeitet. Auch die Themen Toleranz und Intoleranz spielten natürlich eine große Rolle“, so Florian Gérard, der zuständige Bereichsleiter der Kinderfreunde.
Um die angesprochenen Grundlagen zu verstehen, die Methode der demokratischen Führung zu erlernen und internationale Erfahrungen austauschen zu können, wurde mit Unterstützung des EU-Programms ERASMUS+ Jugend in Aktion dieses Seminar ins Leben gerufen. Angeleitet durch den erfahrenen Trainer und Theaterpädagogen Wolfgang Rohm, wurde ein vielfältiges, niederschwelliges Programm gestaltet. Gearbeitet wurde mit Rollenspielen, Theaterübungen und viel interkulturellem Austausch. Auch eine Exkursion zum Schloss Hartheim nach Alkoven wurde organisiert, um dort in der Praxis bei der Arbeit mit beeinträchtigten Jugendlichen zu hospitieren und sich auszutauschen.
„Gerade benachteiligte und ausgegrenzte Jugendliche erleben es nicht selten, dass ihre Meinungen und Wünsche nicht ernstgenommen werden, sie erleben keine demokratische Mitsprache. JugendarbeiterInnen können mit der Methode der demokratischen Führung dies ändern und den Jugendlichen eine Stimme geben. Vor allem aber können sie als demokratisch angeleitete Gruppe dann gemeinsam viel erreichen und das stärkt wiederum den Selbstwert und die Demokratie an sich“, ergänzt Martin Kraschowetz, Vorsitzender der Kinderfreunde Mühlviertel.
Vollbepackt mit neuen Methoden und neuen Kompetenzen ging es dann für die JugendarbeiterInnen zurück in Ihre Heimatländer, wo sie gestärkt durch das Seminar nun junge Menschen demokratisch geführt, in ihrer Entwicklung erfolgreich begleiten können.