Seit vielen Jahren sind die Kinderfreunde Mühlviertel Vorreiter, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche aus ganz Europa zu friedenstiftenden Projekten zusammenzubringen. So fand auch heuer im August eine internationale Jugendbegegnung unterstützt vom EU-Programm ERASMUS+ Jugend in Aktion, im Mühl-fun-viertel in Klaffer am Hochficht statt.
In diesem Jahr feiern wir den 70. Geburtstag der United Nations Declaration on Human Rights, welche am 10. Dezember 1948 von den meisten Mitgliedern der UN unterschrieben wurde. Dass die Menschenrechte jedoch (noch immer) nicht in allen europäischen Ländern die Wichtigkeit erfahren die ihnen zusteht, ist traurige Realität. Um ein internationales Bewusstsein dafür zu schaffen, wurde von den Kinderfreunden Mühlviertel die Jugendbegegnung „Human Rights Club“ ins Leben gerufen.
Zwei Wochen arbeiteten 50 Jugendliche und 7 JugendbetreuerInnen aus 7 verschiedenen Ländern mit unterschiedlichsten Kreativmethoden und erfahrenen Kinderfreunde-TrainerInnen an dem Thema „Internationale Menschenrechte“. Es konnten neben der österreichischen Gruppe auch Organisationen aus Polen, Italien, Griechenland, Irland, Kroatien, Bulgarien und Litauen in Klaffer begrüßt werden.
„Wichtig ist für uns, dass die Jugendlichen aus halb Europa hier im Mühlviertel die wichtige Chance bekommen selbst zu erfahren, welche Bedeutung dem Thema Menschenrechte in der heutigen Zeit zukommt und ob und wie sie im täglichen Leben in den jeweiligen Ländern beachtet und umgesetzt werden, so Iana Gstöttenmayr, Projektorganisatorin der Kinderfreunde Mühlviertel.
Die TeilnehmerInnen erwartete ein sehr spannendes und abwechslungsreiches Programm inmitten der wunderschönen Umgebung des Mühl-fun-viertels. Das Thema „Menschenrechte“ wurde von den Trainern mit non-formalen Lernmethoden wie Medienworkshops, Forschungsgruppen, Videos, Simulationsspielen, Theater-Workshops, Outdoorpädagogik u.v.m. kreativ aufgearbeitet. Auch die Kunst des „öffentlichen Redens“ vor unbekanntem Publikum und die Rolle als ModeratorIn wurden im Rahmen der Jugendbegegnung trainiert, sodass die JugendarbeiterInnen ihre Kompetenzen noch weiter ausbauen und erproben konnten.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge und bestens ausgestattet mit neuen Methoden und Ideen, kehrten die TeilnehmerInnen nach Abschluss des Projektes wieder zurück in ihre Heimatländer, wo sie gestärkt durch das Projekt am Thema „Menschenrechte“ mit ihren Jugendlichen weiter arbeiten und die erlernten Tools und Ideen gleich erfolgreich in die Praxis umsetzen konnten. „Seit nun schon über 15 Jahren ist das Mühl-fun-viertel ein Ort des Friedens und des Zusammenkommens. Unser gesellschaftspolitischer Auftrag beinhaltet ganz klar, Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern hier im Mühlviertel zusammenzubringen und gemeinsam an unserer europäischen Zukunft in Frieden zu arbeiten. Und da werden wir auch nicht nachlassen“, so der Vorsitzende der Kinderfreunde Mühlviertel, Martin Kraschowetz.