Das Erasmus+ Jugend in Aktion Seminar ist aus einer Kooperation zwischen den Kinderfreunden Mühlviertel und der belgischen Organisation Joetz entstanden. Beiden Organisationen ist die Gewaltprävention ein besonderes Anliegen, wodurch es auch zu dieser Kooperation gekommen ist.
Insgesamt nahmen 25 Frauen und Männer aus Portugal, Tschechien, Ungarn, Belgien, Russland und Österreich an diesem Seminar teil welches durch das EU-Programm Erasmus+ Jugend in Aktion unterstützt wurde. Das Alter, sowie der Hintergrund der TeilnehmerInnen war eher heterogen und reichte von der Studentin, über die Lehrerin, die Psychologin bis hin zum Filmschaffenden.
Ziel war es, das Programm „Stop it“ den TeilnehmerInnen zu vermitteln sowie dieses um das Wissen und die Kenntnisse aller Beteiligten anzureichern und zu erweitern, wovon schließlich alle TeilnehmerInnen sowie die teilnehmenden Organisationen profitieren konnten. Das Programm „Stop it“ ist ein Gewaltpräventionsprogramm, das in erster Linie mit künstlerisch-ästhetischen Methoden arbeitet, um so die damit befassten Jugendlichen nicht alleine auf der kognitiven, sondern insbesondere auch auf der emotionalen und körperlichen Ebene zu erreichen.
Gewalt ist ein alltägliches Thema, das immer wieder betroffen und auch hilflos macht. Dieses Seminar richtete sich daher speziell an Personen, die im formellen und informellen Bereich mit Jugendlichen zu tun haben, um wirksame Präventionsmaßnahmen zu vermitteln. Hauptziel dieses Seminars war es, wirksame Strategien zu erarbeiten und auf seine Praxistauglichkeit hin zu überprüfen. Im Fokus des Interesses stand also nicht so sehr die Intervention in akuten Gewaltsituationen, sondern die Etablierung eines Programms zur Prävention. Einen besonderen Schwerpunkt bildete dabei die Arbeit mit und an der eigenen Betroffenheit.
Methodisch als auch praktisch kamen in diesem Präventionsprogramm im Wesentlichen künstlerische Ausdrucksmittel zum Einsatz. Inhaltlich wurden den TeilnehmerInnen theoretische Grundlagen zu den Themen Gewalt ganz allgemein, den Gewaltprozess und besondere und häufig vorkommende Formen der Gewalt vermittelt. Insbesondere wurden die Themen Mobbing, häusliche Gewalt und Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Im Rahmen einer Exkursion zur Gedenkstätte im Schloss Hartheim (NS-Euthanasieanstalt) wurde auch die strukturelle und institutionelle Gewalt, sowie Rassismus und Extremismus als Formen der Gewalt thematisiert. Im Rahmen des Besuchs der Ausstellung „Der Wert des Lebens“, sowie im Rahmen der Reflexion und der Nachgespräche konnten diesbezügliche Wissenslücken ausgefüllt werden.