Internationales Erasmus+ Jugend in Aktion Seminar im Mühl-fun-viertel in Klaffer/Hochficht zu den Themen Flucht, Menschenrechte und Migration von 06.11.2016 – 13.11.2016
On the road…auf der Straße…das sind Menschen, die durch politische, ökonomische oder andere Ursachen dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Reise in eine neue, unbekannte Heimat aufzumachen. Man kennt sie zum Teil aus den Bildern in den Nachrichten. Sie kommen aus Syrien, aus dem Irak, aus Afghanistan, aus Pakistan, aus Indien, aus dem Sudan, aus Äthiopien, aus, aus, aus...... Man begegnet ihnen auf den Straßen, in Einkaufszentren, in Flüchtlingslagern und -unterkünften, in Schulen, in Kindergärten. Sie sind aus Europa nicht mehr weg zu denken, also muss es auch ein Anliegen sein, diesen Personen zu begegnen und ihre Integration in die jeweilige Aufnahmegesellschaft zu ermöglichen und zu erleichtern. Dazu bedarf es fachlich versierten und engagierten hauptamtlich und ehrenamtlich tätigen Menschen aus unterschiedlichen Berufen.
Solche Menschen aus der Türkei, aus Griechenland, aus Rumänien, aus Portugal, aus Mazedonien, aus Litauen und aus Österreich haben sich für eine Woche im Mühl-fun-viertel in Klaffer zusammengefunden, um ihre Erfahrungen auszutauschen und unter fachlicher Anleitung über verschiedene Themen zu diskutieren. Im Fokus des Interesses standen Themen wie Religion, Recht, Zugang zum Arbeitsmarkt, Wohnen und das Aufeinandertreffen von Kulturen. Ebenfalls von hohem Interesse war der Umgang mit dem eigenen Erleben und den eigenen Bedürfnissen als Helferin und Helfer unter dem Motto: Wer hilft dem Helfer?
Abgerundet wurde das gesamte Programm durch den Erlebnisbericht von Munjid, einem aus dem Krieg im Irak geflüchteten Journalisten, der uns einen intensiven Eindruck vermitteln konnte, wie das Leben und das Überleben auf der Flucht gelingen kann und warum diese aber auch allzuoft mit dem Tod endet. Darüber hinaus wurden Methoden für die Flüchtlingsbetreuung diskutiert und ausprobiert. Im Vordergrund stand dabei die Anwendung künstlerischer Medien wie land-art und Theater.
Zufrieden, zuversichtlich und realistischer als zuvor traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder ihre Heimreise an mit der Gewissheit, dass es auch außerhalb ihrer eigenen Länder andere Menschen gibt, die sich um die Vertriebenen und Geflohenen kümmern.
Das Projekt wurde vom Europäischen Programm Erasmus+ Jugend in Aktion unterstützt.