Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland Ukraine sind viele Menschen verängstigt oder verunsichert. Die unangenehmen Gefühle und Ängste, die durch ein solches Ereignis in den meisten Menschen aufkommen, sitzen sehr tief und sind nicht leicht zu bewältigen. Vor allem Kinder und junge Menschen benötigen in der Auseinandersetzung damit unbedingt Hilfe. Wir fragten Mag.ª Leila Amir Ahmadi-Rinnerhofer MA, Erziehungsberaterin bei den Wiener Kinderfreunden, wie Eltern ihren Kindern – aber auch sich selbst – bei der Bewältigung dieser Ausnahmesituation helfen können.
Wie verhalte ich mich am besten meinem Kind gegenüber?
Für Kinder ist eine ruhige, wenig aufgeregte Haltung ihrer Eltern in so einer Situation hilfreich. Damit Kinder keine bedrohlichen Fantasien und Ängste entwickeln, wenn sie etwas von den Nachrichten, aus Gesprächen oder im Spiel mit Freunden aufschnappen, ist es von Bedeutung, die Kinder altersentsprechend und in kindlicher Sprache aufzuklären. Wichtig ist es, bei der Schilderung der Ereignisse weder zu übertreiben noch zu bagatellisieren. Kinder können gut mit der Wahrheit umgehen, wenn sie einfühlsam vermittelt wird. Sie sehen das viel pragmatischer als wir Erwachsene. Bei Ängsten oder Sorgen der Kinder signalisieren Sie Offenheit und Interesse, bieten Sie Gespräche an, zeigen Sie, dass Sie da sind und beruhigen Sie Ihre Kinder u.a. auch durch Körpernähe.